Tunis - Schauspieler Denzel Washington (68) schlüpft für eine neue Netflix-Produktion in die Rolle des antiken Feldherren "Hannibal" und sorgte deshalb in Tunesien für einen Aufschrei.

Hannibal, der im Jahre 218 vor Christus mit 37 Elefanten die Alpen überquerte und gegen die Römer im zweiten Punischen Krieg gekämpft hatte, wurde in Karthago geboren, dem heutigen Tunesien.

Dort scheint man allerdings wenig erfreut darüber, dass mit Denzel Washington ein schwarzer Schauspieler die Rolle ihres Nationalhelden übernimmt.

Zeitungen, soziale Medien und Politiker zeigten sich über die Hautfarbe des antiken Heeresführers in der Netflix-Adaption entsetzt, wie "The Guardian" berichtete.

Netflix Jella Haase ist zurück als DDR-Auftragskillerin: Zweite Staffel "Kleo" auf Netflix startet

Die Rede sei von einem "historischen Fehler" oder von "woker Kultur", die auf Netflix gefördert werde. Neben einer Online-Petition gegen die "Pseudo-Dokumentation" habe sich auch das tunesische Parlament mit dem Film befasst.

Trotz aller Kritik erklärte Kultusministerin Hayet Ketat Guermazi: "Es ist Fiktion, es ist ihr Recht. Hannibal ist eine historische Figur, auch wenn wir alle stolz sind, dass er ein Tunesier ist. Was sollen wir schon tun? Mit ist wichtig, dass sie wenigstens einige Aufnahmen in Tunesien machen und das Land erwähnen. Wir wollen, dass Tunesien wieder eine Plattform für ausländische Filme bietet."

Abseits all der Aufregung muss erwähnt werden, dass die tatsächliche Hautfarbe von Hannibal auch heutzutage nicht vollends geklärt wurde.