Werbung bei Prime Video: Verbraucherschützer klagen gegen Amazon
Leipzig - Wer ein Amazon-Prime-Abo besitzt, muss ab Montag mehr Geld zahlen, um Filme und Serien werbefrei zu sehen. Dagegen möchte die Verbraucherzentrale Sachsen klagen.
Wie die Verbraucherzentrale Sachsen am Montagmorgen mitteilte, hält die Beratungsstelle die Einführung der Werbung für rechtswidrig, da sich Amazon vorab die Zustimmung der Abonnenten hätte einholen müssen.
"Wir planen eine Sammelklage für alle Betroffenen. Das Ganze wurde der Kundschaft einfach per E-Mail nach Gutsherrenart mitgeteilt, ohne eine Zustimmung einzuholen. So geht es nicht!", so das Statement von Michael Hummel, dem Rechtsexperten der Verbraucherzentrale Sachsen.
Da der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Amazon bereits erfolglos abgemahnt hatte, geht die Beratungsstelle von einem längeren Verfahren aus. Betroffene können sich aber bei der Verbraucherzentrale melden und bekommen im Erfolgsfall der Klage ihre Kosten zurückerstattet.
"Wir sprechen hier von etwa 36 Euro pro Jahr. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren kann sich das durchaus lohnen", rät Hummel.
Anfang Januar teilte Amazon seinen Prime-Kunden mit, dass ab dem 5. Februar Werbung in das Video-Streaming-Angebot eingeführt wird. Wer weiterhin werbefrei streamen muss, kann für 2,99 Euro eine Art Zusatz-Abo abschließen.
Titelfoto: Silas Stein/dpa