Amazon-Sammelklage: 17 Millionen Nutzer sind von der Abzocke betroffen
Leipzig - Seit Mai vergangenen Jahres bringt die Verbraucherzentrale Sachsen Nutzer der Streaming-Plattform "Amazon Prime Video" für eine Sammelklage zusammen. Ganze 82.941 Menschen stellen sich zum jetzigen Zeitpunkt gegen den Anbieter.
Anlass für die Klage gab die Entscheidung, ab Februar 2024 die Werbequote auf "Prime Video" zu erhöhen.
Diese Änderung wurde den Kunden zwar durch eine E-Mail angekündigt, jedoch könne man solche Änderungen nur mit der aktiven Zustimmung der Kunden umsetzen, so die Zentrale.
Um das ursprüngliche Angebot weiterhin nutzen und der ständigen Werbungen entgehen zu können, habe man ein zusätzliches Abo von 2,99 Euro abschließen müssen.
"Man kalkuliert offenbar damit, dass Kunden so sehr an dem Angebot hängen, dass diese widerstandslos jede Preisanpassung mittragen", erklärte Michael Hummel, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Sachsen.
Die Klage beweise jedoch, dass das nicht so ist. Die Zentrale fordere nun eine Rückerstattung des Streaming-Giganten an alle Kunden, egal ob mit oder ohne Zusatz-Abo. Bei 17 Millionen potenziell Betroffenen gehe es schließlich um dreistellige Millionenbeträge.
Für eine Laufzeit von einem Jahr bekomme man als Nutzer 35,88 Euro zurück, sollte die Klage Erfolg haben. Die Anmeldung ist kostenfrei und erfolgt über ein Formular auf Bundesjustizamt.de.
Titelfoto: Silas Stein/dpa