Skandal im Königshaus: Dänische Leibgarde zieht Koks von royalem Säbel
Kopenhagen (Dänemark) - Die Königliche Leibgarde der dänischen Armee soll eigentlich die Monarchen des Landes bewachen und streng diszipliniert Zeremonien abhalten. Offenbar sieht es hinter den Kulissen anders aus. Eine Doku des Senders "TV 2 Dänemark" enthüllt den Umgang der Wärter mit Partys, Alkohol und harten Substanzen. Besonders ein Video sorgt für Aufsehen im Land!

In "Die Königliche Leibgarde auf Drogen" sind offenbar Aufnahmen aus dem Sommer 2023 zu sehen, die zeigen, wie ein Soldat nur in Unterwäsche bekleidet Kokain von einem royalen Säbel zieht. Laut Bericht des Senders fand der Vorfall in einem der Räume der Leibgarde in der Kaserne in Kopenhagen statt.
Vom "Säbelvideo" habe später die Direktion Wind bekommen, die drei am Clip beteiligten Gardisten seien vom Dienst freigestellt worden und hätten vom Gericht eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen. Ihren Sold hätten sie dennoch erhalten, ebenso eine Bescheinigung für den Dienst in der Garde. Drogenkonsum unter Gardisten - offenbar üblich.
Laut dem Sender hätte man für die Dokumentation mit 151 ehemaligen Wachleuten gesprochen. Über die Hälfte sagte, dass sie jemanden kennen, der während der Zeit bei der Königlichen Leibgarde Drogen genommen hätte.
Viele beschrieben eine aggressive Partykultur, in der Kokain ein fester Bestandteil der Ausgehgewohnheiten war. Was hingegen nicht üblich gewesen wäre: Drogentests unter den Gardisten.
Theoretisch möglich, mit geladener Waffe und Drogen im Blut Wache zu stehen

Oberst Mads Rahbek, der Chef der Königlichen Leibgarde, habe betont: "Keiner darf sich unter dem Einfluss der einen oder anderen Droge freiwillig zum Dienst melden. Das ist illegal". Eine Kontrolle darüber, was die Gardisten in ihrer Freizeit machen würden, haben man jedoch nicht gehabt.
Theoretisch sei es laut Rahbek möglich, mit einem geladenen Gewehr Wache zu stehen und Drogen oder Alkohol im Blut zu haben. Zu Erzählungen der ehemaligen Wächter über zu wenig Drogenkontrollen sagte Rahbek, dass man dies heutzutage mit unangekündigten Kontrollen "ziemlich gut im Griff habe".
"Den Kongelige Livgarde" reagierte bereits im Business-Netzwerk LinkedIn auf das in der Doku gezeichnete Bild der Wachen und die fehlenden Kontrollen. So hieß es: "Am 1. Juni 2023 wurde das Gesetz über die Militärgerichtsbarkeit geändert, sodass die Nationalgarde nun unangekündigte Tests bei der Militärpolizei beantragen kann."
Und weiter: "Im Jahr 2024 wurden etwa 3500 Personen getestet und 13 Verfahren eingeleitet - eine Zahl, die zeigt, dass nur ein sehr kleiner Teil gegen unsere Regeln verstößt." Dennoch wäre laut ihnen jeder Fall einer zu viel.
Titelfoto: Fotomontage: Christian Charisius/dpa//Axel Heimken/dpa