Abhöraktionen und ruinierte Teenager-Jahre: Prinz Harry und Elton John verklagen Daily Mail!

London - Am gestrigen Montag versammelten sich Prinz Harry (38), Elton John (76) und andere britische Stars vor Gericht in London. Ihr Ziel: Den Verlag der Daily Mail zur Rechenschaft für vermeintliche Verbrechen ziehen!

Elton John (76, l.) und Prinz Harry (38) verklagen neben drei Weiteren den Verlag der Daily Mail.
Elton John (76, l.) und Prinz Harry (38) verklagen neben drei Weiteren den Verlag der Daily Mail.  © Fotomontage: JUSTIN TALLIS / AFP,James Manning/PA Wire/dpa

Der Musiker sowie dessen Ehemann David Furnish (60) und der Prinz sind jedoch nicht die einzigen, denen die Zeitung angeblich Schaden zugefügt hat. Die Schauspielerinnen Liz Hurley (57) und Sadie Frost (57) sowie die Mutter des bei einer rassistischen Attacke 1993 getöteten Teenagers, Baroness Doreen Lawrence (70), sind Teil der Sammelklage.

Nach der viertägigen Anhörung, die noch bis zum kommenden Donnerstag gehen wird, entscheidet das Gericht, inwiefern die Klage zulässig ist. Der Verlag Associated Newspapers, welcher die Daily Mail publiziert, möchte einen Prozess jedoch unbedingt verhindern, berichtet The Independent.

Beim Auftakt am gestrigen Montag kamen sowohl Prinz Harry, Elton John und Doreen Lawrence zu Wort. Die Vorwürfe, die die Prominenten gegenüber dem Boulevardblatt erheben, sind schlichtweg schockierend.

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So beschuldigt der 76-jährige "Rocketman"-Sänger die Zeitung, sein Festnetztelefon abgehört zu haben. Dabei sollen sie persönliche sowie heikle Gespräche aufgenommen und teils redaktionell verwendet haben. Des Weiteren hat das Nachrichtenmagazin angeblich einen privaten Ermittler engagiert, um die Geburtsurkunde des ersten Kindes des Paares zu beschaffen. Diese sollen Journalisten noch vor den frisch gebackenen Eltern zu Gesicht bekommen haben.

In seinem Buch "Spare" rechnete Prinz Harry schon mit dem britischen Boulevardblatt ab, vor Gericht geht die Schlammschlacht nun weiter. Denn die Zeitung soll seine Teenagerjahre ruiniert haben!

Daily Mail soll Liz Hurley abgehört haben, als sie mit Hugh Grant zusammen war

Liz Hurley (57) soll vor allem während ihrer Beziehung zu Schauspieler Hugh Grant (62) von der Daily Mail ausspioniert worden sein.
Liz Hurley (57) soll vor allem während ihrer Beziehung zu Schauspieler Hugh Grant (62) von der Daily Mail ausspioniert worden sein.  © Noam Galai / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Prinz Harry litt vor allem in seinen jugendlichen Jahren unter den Artikel des Nachrichtenmagazins. Neben dem Verlust von Freundschaften durch die detaillierte Berichterstattung machte es ihn paranoid, wie der 38-Jährige vor Gericht schilderte. Auch der Tod seiner Mutter Prinzessin Diana (†36) war erneut ein Thema.

"Der Kläger betrachtet die rechtswidrigen Handlungen von Associated als einen großen Verrat angesichts der von den Medien gemachten Versprechungen, ihr Verhalten nach dem tragischen und frühen Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana, im Jahr 1997 zu verbessern", zitiert die BBC den Rechtsanwalt des Prinzen.

Im Namen der "Royals"-Schauspielerin Liz Hurley erhob der Anwalt weitere schwere Vorwürfe. Ähnlich wie bei Elton John soll die 57-Jährige ausspioniert worden sein. Angeblich wurde, während sie mit dem Hollywood-Star Hugh Grant (62) in den frühen 2000ern zusammen war, eine Wanze in dem Auto des Schauspielers platziert. Dadurch sollen sie sensible Informationen über ihre Schwangerschaft, Reisepläne und Gesundheit abgefangen haben.

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Darüber hinaus fand Hurley an einem ihrer Fenster ein kleines Mikrofon, welches ebenfalls auf Geheiß der Daily Mail dort platziert worden sein soll.

Daily Mail will Klage der Prominenten abschmettern

Baroness Doreen Lawrence (70) arbeitete nach dem Mord an ihrem Sohn mit der Daily Mail zusammen.
Baroness Doreen Lawrence (70) arbeitete nach dem Mord an ihrem Sohn mit der Daily Mail zusammen.  © JUSTIN TALLIS / AFP

Nachdem ihr Sohn 1993 Opfer einer rassistischen Attacke wurde, unterstützte die Daily Mail die Suche der Baronin Lawrence nach dem Mörder. Das Boulevardblatt widmete dem Mord sogar die Titelseite.

Doch die augenscheinliche Unterstützung stellte sich später als eher hohl heraus. Denn die 70-Jährige gelangte an Informationen, nach denen die Daily Mail ihre Kontoaktivitäten überwachte. Dies sollen sie getan haben, um zu überprüfen, ob die trauernde Mutter noch mit anderen Zeitungen in Kontakt stand.

Anwälte der Daily Mail sehen sämtliche Anschuldigungen als haltlos an.

"Die Kläger haben es versäumt, nachzuweisen, dass sie eine echte Aussicht haben, ihre Last vor Gericht zu begleichen, und das Gericht sollte nicht zögern, diese veralteten Ansprüche frühzeitig abzuweisen, um so eine ansonsten erhebliche Zeit-, Kosten- und Ressourcenverschwendung des Gerichtes zu vermeiden", wird ein Teil des Statements durch The Independent zitiert.

Die angeblichen illegalen Taten der Zeitung sollen in einem Zeitraum zwischen 1993 und 2018 stattgefunden haben.

Titelfoto: Fotomontage: JUSTIN TALLIS / AFP,James Manning/PA Wire/dpa

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