Prinz Harry nicht bei erstem Prozesstag gegen Boulevardzeitung: Anwalt muss sein Fehlen erklären
London (Großbritannien) - Am heutigen Montag war der erste Tag des Prozesses von Prinz Harry (38) gegen das britische Zeitungsunternehmen Daily Mirror, doch der jüngere Sohn von König Charles III. (74) erschien nicht vor dem Londoner Gericht.
Wie die US-Zeitung New York Post berichtete, widersetzte sich Harry damit der gerichtlichen Anordnung des Richters und erzürnte diesen wohl.
Der in Ungnade gefallene Prinz hatte wohl Anreiseprobleme. Sein Anwalt David Sherborne teilte Richter Timothy Fancourt mit, Harry sei am Abend des gestrigen Sonntags aus Los Angeles nach London geflogen, nachdem er zuvor noch am zweiten Geburtstag seiner Tochter Lilibet teilgenommen hatte.
"Seine Reisevorbereitungen und seine Sicherheitsvorkehrungen sind so, dass es etwas schwierig ist", sagte Sherborne vor Gericht.
Daraufhin antwortete Richter Fancourt: "Ich bin ein wenig überrascht", denn Harry wurde explizit angewiesen, am ersten Tag des Prozesses zu erscheinen.
Er wirft den britischen Boulevardzeitungen unter anderem vor, sein Telefon gehackt und seine Privatsphäre verletzt zu haben. Seine Abwesenheit am heutigen Montag löste auch bei der Gegenseite ein mulmiges Gefühl aus.
Andrew Green, ein Anwalt der Mirror-Zeitungsgruppe, sagte, er sei "zutiefst beunruhigt" über die Abwesenheit des Prinzen am Eröffnungstag des Prozesses.
Auch Dianas Tod wird wohl eine Rolle im Prozess spielen
Green beschuldigte Harrys Anwaltsteam, die Zeit des Gerichts zu verschwenden, und sagte, er habe damit gerechnet, den Prinzen zu 33 Artikeln zu befragen, von denen der Royal behauptet, dass sie auf unrechtmäßig erlangtem Material beruhten.
Harry soll nun am morgigen Dienstag aussagen. Es wird erwartet, dass der Prinz darüber berichten wird, wie die Medien sein gesamtes Leben beeinflusst haben. Der 38-Jährige macht Paparazzi für den Autounfall in Paris im Jahr 1997 verantwortlich, bei dem seine Mutter Prinzessin Diana (†36) und deren Partner Dodie Al-Fayed (†42) umgekommen waren.
Ebenfalls sei die Belästigung der Presse einer der Hauptgründe gewesen, weshalb er und seine Frau Meghan (41) das Leben als britische Royals hinter sich gelassen hatten.
Der Mirror-Gruppe wirft er insgesamt 150 Fälle von illegaler Berichterstattung zwischen 1995 und 2011 vor.
Titelfoto: Bildmontage: Daniel Leal/AFP (2)