Prinz Harry klagt: Prozess um abgehörte Telefone beginnt

London - Im Fall der Schadenersatzklage von Prinz Harry (38) und weiteren britischen Prominenten wegen abgehörter Telefone hat am Mittwoch ein Prozess am Londoner High Court begonnen.

Prinz Harry (38) wirft der britischen Boulevardpresse illegale Methoden vor.
Prinz Harry (38) wirft der britischen Boulevardpresse illegale Methoden vor.  © Andy Stenning/Pool Daily Mirror via AP/dpa

Der 38-jährige Royal und andere Promis werfen den früheren Verantwortlichen der Boulevardzeitungen "The Mirror", "The Sunday Mirror" und "Sunday People" vor, von illegale Methoden wie dem Abfangen von Handy-Sprachnachrichten und dem Erschleichen medizinischer Daten gewusst zu haben.

Beklagter ist der Verlag der drei Blätter Mirror Group Newspapers (MGN). Dass die Prominenten durch Journalisten und Privatdetektive bespitzelt wurden, hatte der Verlag bereits eingestanden.

Nun geht es darum, ob und wie die Führungsebene in die illegalen Tätigkeiten involviert war. Die Anwälte des Verlags weisen die Vorwürfe zurück und argumentieren unter anderem, die Klage komme zu spät.

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Das Verfahren ist für sieben Wochen angesetzt. Erwartet wird, dass der jüngere Sohn von König Charles III. (74) im Juni selbst in den Zeugenstand treten wird.

Im Fokus des Verfahrens stehen dürfte unter anderem der frühere Chefredakteur des "Mirror", Piers Morgan (58), der das Blatt von 1995 bis 2004 leitete.

Britische Boulevardzeitungen wie der "Daily Mirror" berichten oft über Royals und Promis.
Britische Boulevardzeitungen wie der "Daily Mirror" berichten oft über Royals und Promis.  © Sina Schuldt/dpa

Prinz Harry zieht gegen gleich mehrere Zeitungen vor Gericht

Morgan hatte sich in den vergangenen Jahren vor allem als scharfer Kritiker von Harrys Frau Meghan (41) hervorgetan. Die Vorwürfe in dem aktuellen Verfahren weist er zurück.

Der Prozess ist nur einer von mehreren, die Prinz Harry in Großbritannien gegen die als "Tabloid Press" bezeichneten Boulevardmedien führt. Er war bereits im März in einem Verfahren gegen den Verlag der Blätter "Daily Mail" und "Mail on Sunday", Associated Newspapers Limited, überraschend selbst in den Zeugenstand getreten.

Auch gegen den Verlag der Zeitungen "Sun" und der inzwischen eingestellten "News Group Newspapers" hat Harry wegen ähnlicher Vorwürfe ein Verfahren ins Rollen gebracht.

Titelfoto: Andy Stenning/Pool Daily Mirror via AP/dpa, Sina Schuldt/dpa

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