Geliebt und kritisiert: So alt wird Herzogin Meghan heute wirklich
Santa Barbara/London - Die britische Königin Elizabeth II. (95) hat Herzogin Meghan bereits zum Geburtstag gratuliert. Zusammen mit Glückwünschen veröffentlichte das Königshaus auf seinem Twitter-Account mehrere Fotos, auf denen die Herzogin von Sussex unter anderem Seite an Seite mit der Queen zu sehen ist. 40 Jahre alt wird die frühere Schauspielerin ("Suits") am heutigen Mittwoch.
Auch Harrys Bruder William und seine Frau Kate (beide 39) gratulierten ihrer Schwägerin auf Twitter - mit einem Foto, auf dem diese mit einer Hawaii-Kette um den Hals am Strand zu sehen ist.
Nur wenig mehr als zwei Jahre war Meghan Markle aktives Mitglied des britischen Königshauses - dennoch war es der wohl folgenreichste Abschnitt der jüngeren Geschichte für die Royal Family. Spätestens seit dem "Megxit" tobt die Debatte über die Deutungshoheit von Meghans Zeit im Palast.
Mittlerweile wohnt sie mit ihrem Ehemann, Prinz Harry (36), sowie den Kindern Archie (2) und Baby Lilibet (zwei Monate) in Kalifornien.
Schon früh begeisterte Meghan die Royals-Fans mit ihrem frischen Auftreten. Gemeinsam mit William und Kate wurde das Paar in der Öffentlichkeit als "Fab Four" gefeiert, als fantastische Vier. Auf dem Quartett ruhten die Hoffnungen für eine Modernisierung des Königshauses.
Doch mittlerweile könnte der Graben kaum tiefer sein. Mit ihrem Auszug in Meghans Heimat USA haben die Sussexes bei der Queen für Ärger gesorgt, zwischen den einst vertrauten Brüdern soll eisige Stimmung herrschen.
Team Meghan vs. Team Windsor
Dass Meghan und Harry seitdem in aller Öffentlichkeit, etwa im viel beachteten TV-Interview mit US-Moderatorin Oprah Winfrey (67), regelmäßig die Royal Family kritisieren, hat die Spannungen deutlich verstärkt.
Team Meghan oder Team Windsor - die Fronten sind klar verteilt. Dabei kommt es zu einer interessanten geografischen Verteilung, denn die Wahrnehmung ist in den USA und Großbritannien völlig konträr.
"Amerikaner nehmen Meghan Markle als Rassismus-Opfer wahr", sagt die Promi-Expertin Ashley Pearson in der Dokumentation "Meghan at 40: The Climb to Power". Für Briten wiederum sei Meghan eine Narzisstin, die Harry entführt habe.
Der Unterschied in der Wahrnehmung auf beiden Seiten des Atlantiks dürfte vielfältige Gründe haben. Auffallend ist dabei vor allem, dass die Zeiten des royalen Aufruhrs in die Zeit der größten Rassismus-Debatte in den USA seit Jahrzehnten fielen.
Die Behandlung von Markle in Teilen der britischen Presse wurde von vielen Amerikanern als rassistisch wahrgenommen.
Neue Aufregung bereits in Sicht
Zudem sind Vorbehalte gegen das britische Königshaus als ewig gestrige Institution in den USA weit verbreitet. In Kalifornien kommen Meghan und Harry dagegen gut an, sie wirken locker und zugleich bescheiden.
Der Zusammenprall zwischen den Traditionen des Palastes und Meghan, die Wert auf Unabhängigkeit und Meinungsfreiheit legt, war vermutlich unausweichlich.
Sie sei aber nicht die Böse, gibt Royals-Expertin Emily Andrews zu bedenken, und auch der Begriff "Megxit" sei falsch, weil er Meghan als Drahtzieherin verurteile. "Die Samen waren schon gepflanzt, Harry wollte raus", sagt Andrews. Die Angriffe gegen Meghan gaben ihm einen Grund.
Eine Versöhnung zwischen Windsor und Kalifornien ist nach wie vor möglich, die Queen selbst soll daran interessiert sein. Angeblich will sie Harry und Meghan zu ihrem Platin-Jubiläum 2022 einladen, dann sitzt sie seit 75 Jahren auf dem Thron.
Fraglich ist nur, ob Störfeuer bis dahin ausbleiben. Neue Aufregung ist aber bereits in Sicht: Harry hat für 2022 seine Memoiren angekündigt.
Titelfoto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa