Schweres Unwetter bringt König Charles' Zeitplan durcheinander

Brodowin (Barnim) - Gegen den Wettergott ist auch ein König machtlos: Ein schweres Unwetter mit Blitz und Donner hat König Charles III. (74) am Donnerstag beim Besuch des Ökodorfs Brodowin in Brandenburg einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Bei der Ankunft von König Charles III. (74, r.) im brandenburgischen Ökodorf Brodowin ist ein heftiges Gewitter über den Hof in der Schorfheide gezogen.
Bei der Ankunft von König Charles III. (74, r.) im brandenburgischen Ökodorf Brodowin ist ein heftiges Gewitter über den Hof in der Schorfheide gezogen.  © Jens Büttner/dpa-POOL/dpa

Eigentlich wollte der britische König hier innerhalb weniger Minuten Käse machen, eine Begrüßungstorte anschneiden und Kälbchen streicheln. Unmittelbar nach dem Eintreffen des Monarchen zog jedoch ein heftiges Gewitter über Brodowin.

Charles ist seit Jahrzehnten als Verfechter des Bio-Landbaus bekannt. Während des Unwetters hielt er sich in der hofeigenen Molkerei auf, wo er Käsemasse in eine Form füllte und glattstrich.

Für den Besuch des Königs hatte der Hof sich extra einen Käse ausgedacht, der mit Möhrensaft verfeinert wird - auch, um ihm die typische orange Farbe britischen Cheddars zu geben.

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Der Besuch auf dem rund 80 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegenen Hof in der Schorfheide dürfte für den König eine Herzensangelegenheit sein.

Charles setzt sich seit Jahrzehnten für die biologisch-dynamische Landwirtschaft ein und gilt vielen als Vorreiter auf dem Gebiet.

König Charles III. setzt sich bereits seit den 1980er-Jahren für Öko-Landwirtschaft ein

König Charles (v.l.n.r.) füllt im Beisein von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (61) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67, beide SPD) Käsemasse in eine Form.
König Charles (v.l.n.r.) füllt im Beisein von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (61) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67, beide SPD) Käsemasse in eine Form.  © Jens Büttner/dpa-POOL/dpa

Bereits in den 1980er-Jahren stellte er die Landwirtschaft auf seinem Landgut Highgrove in Gloucestershire auf Öko-Betrieb um. Ein Schritt, für den ihn damals viele verspotteten.

In seiner Tischrede beim Staatsbankett im Schloss Bellevue am Mittwochabend hatte Charles hervorgehoben, wie viel er bei seinen Deutschlandbesuchen über biodynamische Landwirtschaft gelernt hat.

Auch das Ökodorf Brodowin, das 1991 aus einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) hervorging, wirtschaftet nach den Demeter-Richtlinien.

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Auf dem 2300 Hektar großen Gelände, auf dem 160 Milchkühe, 300 Milchziegen und 1800 Hennen leben, werden neben 20 Gemüsesorten auch Getreide, Flachs und Tierfutter angebaut und auch Sonnenblumenöl hergestellt.

Es gibt einen Bio-Kisten-Lieferservice, einen Hofladen und Gastronomie.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa-POOL/dpa

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