König Charles enthüllt neues Porträt - und erntet heftige Kritik: "Ziemlich verstörend"
London - Ein Bild, das die Gemüter spaltet: König Charles III. (75) hat sein erstes offizielles Porträt seit seiner Krönung enthüllt. Doch der Versuch, die Monarchie moderner darzustellen, ging offenbar gehörig nach hinten los.
Zur Feier seines ersten vollen Jahres auf dem Thron hat König Charles am Dienstag im Buckingham-Palast in London sein erstes offizielles Porträt seit seiner Krönung enthüllt. Gemalt wurde das Bild von dem renommierten Künstler Jonathan Yeo (53).
Bereits 2020 in Auftrag gegeben, sollte das Porträt ursprünglich anlässlich des 50. Jubiläums von Charles' Mitgliedschaft in der Draper's Company entstehen. Der 75-Jährige widmet sich in der jahrhundertealten Vereinigung von Kaufleuten seit geraumer Zeit wohltätigen Zwecken.
Zu sehen ist Charles in Uniform der Welsh Guards, behängt mit Orden, die Hände auf einen Degen gestützt. Doch was den Betrachter stutzig macht, ist eine Art roter Schleier, der beinahe über dem ganzen Bild liegt.
Nur der Kopf und die Hände des Königs sind frei. Zudem schwebt über seiner rechten Schulter ein Monarchfalter, der auf Charles' expliziten Wunsch hinzugefügt wurde. Charles habe damit auf sein Engagement für den Umweltschutz hinweisen wollen, so eine Meldung der britischen Nachrichtenagentur PA.
Die Reaktionen auf das auffällige Gemälde fielen gemischt aus: Von "ziemlich unerwartet" bis "ziemlich verstörend" war alles dabei.
Unheimlich, blutig, wie ein Tampon: König Charles' Porträt im Netz scharf verurteilt
In den sozialen Medien tummeln sich Tausende kritische und skeptische Kommentare wie: "Tut mir leid, aber sein Porträt sieht aus, als wäre er in der Hölle" oder "Geht es nur mir so, oder sieht es irgendwie unheimlich aus?"
Andere Nutzer gehen noch einen Schritt weiter: "Ein Porträt von #KingCharles in Rot: die Farbe des Blutes, das von unterdrückten Völkern unter dem Stiefel der britischen Monarchie und ihrem kolonialen Erbe vergossen wurde", schrieb einer.
Einige ziehen sogar den ironischen Vergleich zum "Tampon-Gate" im Jahr 1989, bei dem ein Hobby-Funker zufällig ein Gespräch zwischen Charles und Camilla mithörte, indem der damalige Prinz sich wünschte, Camillas Tampon zu sein. Damals war der Sohn von Queen Elizabeth II. (†96) noch mit Prinzessin Diana (†36) verheiratet.
Viele Nutzer, auch Fans der Monarchie, fragen sich aber auch, wie das riesige Team aus königlichen Beratern dieses Porträt absegnen konnte. "Ist denn niemand auf die Idee gekommen, dass das wie Blut aussieht?", kommentiert eine Britin.
Aber neben all der Kritik gibt es auch Menschen, die das moderne Gemälde verteidigen: "Was in aller Welt hat er getan, um einen solchen Hass zu verdienen, er ist schließlich ein Mensch und hat Gefühle wie jeder andere auch. Er hat etwas Besseres verdient."
Das Porträt soll nun vom 16. Mai bis zum 14. Juni n der Philip Mould Gallery in London ausgestellt werden, bevor es im August einen permanenten Platz in der Draper' Hall findet.
Titelfoto: Aaron Chown/PA Wire/dpa