Charles III. und Camilla mit Salutschüssen in Deutschland begrüßt
Berlin - Die Royals sind gelandet: Der britische König Charles III. (74) hat am Mittwoch seinen dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland begonnen.
Der Monarch und seine Frau Camilla (75) landeten am Nachmittag auf dem Berliner Hauptstadtflughafen BER. Genau wie vorgesehen traten sie um 14.10 Uhr aus ihrem Flugzeug. Begrüßt wurden sie mit Salutschüssen.
Für den Monarchen ist es die erste Auslandsreise in seiner neuen Rolle - noch vor seiner Krönung am 6. Mai. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) und seine Frau Elke Büdenbender (61, beide SPD) begleiten das Königspaar bis Freitag durch ihr Programm in Berlin, Brandenburg und Hamburg.
Erste Station nach dem Flughafen sollte das Brandenburger Tor sein. Als erster Staatsgast überhaupt sollten Charles und Camilla dort mit militärischen Ehren am Brandenburger Tor begrüßt werden - volksnah mitten in der Hauptstadt.
Schon viele Stunden vor der Ankunft der Royals hatten sich dort am Mittwochmorgen zahlreiche Fans des Königshauses versammelt.
Die ersten wartenden Menschen erschienen nach eigenen Aussagen schon deutlich vor 7 Uhr an den Absperrungen am Pariser Platz. Gegen 10 Uhr waren es bereits Dutzende und am Mittag Hunderte neugierige Menschen in einer langen Schlange vor den Einlasskontrollen.
Langes Anstehen am Brandenburger Tor für einen Blick auf die Royals
Unterdessen suchte die Polizei mit Spürhunden den Platz nach Sprengstoff ab. Im Verlauf des Vormittags wurden rote Teppiche platziert und ausgerollt.
Manche Besucher hatten britische Fahnen oder Fähnchen dabei und freuten sich auf einen Blick auf das Königspaar, das gegen 15 Uhr vor dem Berliner Wahrzeichen erwartet wird.
Etwa 1500 Zuschauer sollten in den abgesperrten Bereich eingelassen werden.
An vorderster Stelle in der Warteschlange standen eine Mutter und ihre erwachsene Tochter aus Berlin, die sich um 6.30 Uhr angestellt hatten, wie sie sagten. "Wir waren schon Fans von der Queen", sagte die 30-jährige Tochter. Sie fänden die Königsfamilie einfach "bewundernswert".
Die 39-jährige Eva nahm am Mittwoch extra frei und zeigte eine große Fahne mit dem Porträt der verstorbenen Queen. Der Besuch von König Charles sei "etwas Besonderes".
Besucher freuen sich auf die kultigen Monarchen
Christoph Mühlbach (59), ausgerüstet mit deutscher und britischer Flagge, reiste am Mittwoch extra mit dem Zug aus Hamburg an und sagte, er sei schon seit 20 Jahren Anhänger des Königshauses. Er sei schon zu Hochzeiten, Thronjubiläen und zum Staatsbegräbnis nach London gereist. "Ich habe am britischen Königshaus große Freude."
Die Berliner Gabriele Flüchter (57) erzählte, sie sei gekommen "aus Liebe zu England", wo sie mal studiert habe.
Sie habe bereits einen Besuch der Queen in Berlin erlebt und auch Charles und Camilla in Berlin gesehen. "Die sind da ganz lässig entlangspaziert." Das lange Warten sei kein Problem, sie habe extra einen Apfel dabei. "Es ist sportlich, man muss Kraft mitbringen."
Nach dem Auftritt am Brandenburger Tor wartet am Nachmittag dann als nächster Punkt der Tagesordnung ein Empfang zum Thema Energiewende und Nachhaltigkeit im Schloss Bellevue mit Akteuren aus Politik, Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Am Abend gibt Steinmeier ein Staatsbankett für Charles mit rund 130 Gästen. Seine Tischrede will der König dem Vernehmen nach teilweise in Deutsch halten.
Deutschland und Großbritannien sind seit langem enge Partner, doch gilt der Besuch des Königs als Neuanfang. Vor genau sechs Jahren leitete die britische Regierung am 29. März 2017 den EU-Austritt offiziell ein, am 31. Januar 2020 wurde der Brexit vollzogen. Nun lasse man die "Wirren der Trennung" hinter sich und schaue gemeinsam nach vorn, hieß es vor dem Besuch aus dem Bundespräsidialamt.
Erstmeldung von 29. März, 13.22 Uhr. Aktualisiert um 14.46 Uhr.
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa