Brief an Meghan Markles Vater sollte royalen Druck auf Harry mindern
London (Großbritannien) - Herzogin Meghan (40) wollte nach eigenen Angaben ihren Vater mithilfe eines Briefs zum Verzicht auf weitere Medieninterviews bringen, um den Druck der Königsfamilie auf Prinz Harry (37) zu verringern. Das teilte die 40 Jahre alte Ex-Schauspielerin in einer schriftlichen Einlassung mit, die am Mittwoch vor Gericht in London verlesen wurde.
Die öffentlichen Äußerungen ihres Vaters hätten für erheblichen Druck auf Harry gesorgt, "sowohl von außerhalb als auch durch seine Familie", schrieb Meghan.
Selbst wenn der Versuch scheitern sollte, die Äußerungen ihres Vaters gegenüber der Presse zu stoppen, "würde zumindest mein Mann seiner Familie sagen können, dass ich alles dazu unternommen habe", so die Herzogin weiter.
Die Anhörung am Mittwoch war Teil eines Berufungsverfahrens, mit dem der Verlag der "Mail on Sunday" ein Urteil zugunsten Meghans im Streit um einen Brief der Herzogin an ihren Vater kippen will. Das Boulevardblatt hatte den handgeschriebenen Brief in Auszügen veröffentlicht.
Meghan sah sich dadurch in ihren Persönlichkeits- und Urheberrechten verletzt. Ihrer Darstellung nach hatte es sich um einen rein persönlichen Brief gehandelt. Der Londoner High Court hatte ihr im Februar Recht gegeben.
Streit zwischen Meghan und Vater bereits seit Hochzeit 2018
Nun beriefen die Anwälte des Verlags jedoch einen früheren Mitarbeiter Meghans in den Zeugenstand, der angab, Meghan habe eine ungewollte Veröffentlichung des Briefs bereits beim Verfassen in Betracht gezogen.
So habe sie ihn darum gebeten, das Schreiben auf mögliche Formulierungen zu untersuchen, die zu ihrem Nachteil ausgelegt werden könnten. Den Verlagsanwälten zufolge nahm sie dadurch die Veröffentlichung in Kauf. Meghan bestreitet das.
Meghan liegt mit ihrem Vater Thomas Markle seit ihrer Hochzeit mit Harry im Mai 2018 im Clinch. Der Brief einige Monate später sollte das Verhältnis nach Angaben Meghans wieder kitten. Der inzwischen 77-jährige Rentner sah das aber anders und gab das Schreiben an die Journalisten der "Mail on Sunday" weiter.
Die Anhörungen in dem Berufungsverfahren sollten noch bis Donnerstag fortgesetzt werden. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, war zunächst unklar.
Titelfoto: Stefan Jeremiah/AP/dpa