Wincent Weiss' Depressionen waren seiner Familie peinlich

Bad Oldesloe - Wincent Weiss geht seit ein paar Jahren ganz offen mit seinen Depressionen um, der Sänger will über die physische Erkrankung aufklären und das immerwährende Tabuthema damit brechen. Das gefiel jedoch nicht allen in seiner Familie, wie der 31-Jährige jetzt verriet.

Wincent Weiss (31) will immer authentisch sein.
Wincent Weiss (31) will immer authentisch sein.  © Hendrik Schmidt/dpa

Ausgerechnet seine eigenen Großeltern hätten seinen Schritt in die Öffentlichkeit nicht verstanden, dort hieß es dann: "Warum redest du öffentlich darüber? Das ist voll peinlich für die Familie", offenbarte Wincent Weiss jetzt gegenüber RTL.

"Ich musste dann meiner eigenen Familie erklären, dass es etwas ganz Normales ist, dass ich darüber reden darf."

Ganz so normal dann aber doch leider nicht. Die Krankheit ist auch heute noch ein Tabuthema. Mit seiner eigenen Geschichte will der Sänger anderen Betroffenen Mut machen.

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"Ich bin halt ich und ich möchte alles, was ich mache, was mich bewegt, nach außen widerspiegeln. Nur so bin ich erfolgreich geworden, dass ich authentisch bin."

2021 hatte der 31-Jährige seine Depressionen zum ersten Mal öffentlich gemacht. Damals litt er aber schon gut drei Jahre an der Erkrankung.

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Wincent Weiss: "Ich lag nur in meinem Bett, habe nicht gegessen und nicht getrunken!"

"Als es bei mir akut wurde 2018/19, war ich 350 Tage im Jahr nicht zu Hause. An den Tagen ging es eigentlich. Die schlimmste Zeit war die, als ich alleine zu Hause war", verriet Wincent Weiss im NDR-Podcast "Raus aus der Depression".

"Ich konnte mich nicht mehr regen. Ich lag nur in meinem Bett, habe nicht gegessen und nicht getrunken. Ich habe nur darauf gewartet, dass ich wieder arbeiten kann, damit ich nicht mit mir alleine zu Hause diese schreckliche Zeit überstehen muss."

Seine Mutter sei dann irgendwann auf ihn zugekommen und habe ihn auf sein verändertes Wesen angesprochen, woraufhin er eine Therapie angefangen hat.

Seine Gefühle verarbeitet der "The Voice Kids"-Juror auch in seiner Musik, wie zum Beispiel in dem Song "Wie es mal war".

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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