Will Ferrell wusste "gar nichts" über Transgender - plötzlich outet sich sein bester Freund
Salt Lake City (USA) - Obwohl seit einiger Zeit massive Aufklärungsarbeit betrieben wird, gestand Will Ferrell (56) am Rande des Sundance Film Festivals, dass er bis vor zwei Jahren gar nichts über die Transgender-Community wusste. Das änderte sich, als sein bester Freund zu seiner besten Freundin wurde.
Harper Steele und Ferrell lernten sich in den 90ern am Set von "Saturday Night Live" lernen und wurden bald beste Freunde. In Ferrells und den Augen der Welt war Steele ein Mann. Doch sie begriff über die Jahre, dass sie im falschen Körper geboren worden war.
"Es war vor drei Sommern, als Harper vielen ihrer engen Freunde eine E-Mail mit der Überschrift schickte: 'Hier kommt etwas Seltsames'", sagte Ferrell nun gegenüber dem Branchen-Portal Variety.
Der 56-Jährige und seine beste Freundin stellen auf dem prestigeträchtigen Sundance Film Festival im US-Bundesstaat Utah aktuell ihr gemeinsames Werk "Will & Harper" vor, das von ihrer Freundschaft und Steeles Coming-out erzählt.
Ferrell erinnerte sich an die E-Mail: "Sie erklärte weiter, dass sie sich einer Geschlechtsangleichung unterziehen würde, und wir waren natürlich alle aufgeregt und überrascht, die Neuigkeiten zu hören. Wir alle waren sehr unterstützend und haben unsere Liebe zum Ausdruck gebracht … aber das hat die Fragen aufgeworfen: 'Wie können wir dir helfen? Was sollen wir tun?'"
Will Ferrell: Für die "Cis-Gemeinschaft eine Chance, Fragen zu stellen"
Der Hollywood-Star ("Anchorman", "Barbie") gab zu, zuvor "gar kein Wissen" über das Thema und die Community gehabt zu haben. "Ich hatte Transsexuelle getroffen, aber ich hatte niemanden persönlich in meinem Leben", sagte er.
"Das war also alles Neuland für mich, weshalb ich denke, dass es für uns so spannend ist, diesen Film irgendwie in die Welt zu bringen. Es ist für uns alle in der Cis-Gemeinschaft eine Chance, Fragen zu stellen und auch einfach zuzuhören und als Freund da zu sein, um über diese Reise zu sprechen."
Harper Steele selbst, die ebenfalls bei dem Interview zugegen war, führte aus: "Es erzählt die Geschichte des Cis-Freundes einer Trans-Person, der sich selbst transformieren muss."
Auf dem Film Festival hoffen die beiden nun, einen Verleih von dem Film überzeugen zu können, der sich um den Vertrieb von "Will & Harper" kümmert.
Titelfoto: MICHAEL TRAN / AFP