"Weird Al" Yankovic im TAG24-Interview: Davor warnt er sein deutsches Publikum!
Hamburg - Der US-amerikanische Comedy-Künstler "Weird Al" Yankovic (63) macht auf seiner Europa-Tournee erstmals auch Station in mehreren deutschen Städten. Im Interview mit TAG24 verrät er, wieso eingeschworene Fans aber auch enttäuscht werden könnten.
Bekannt wurde Yankovic in den 80er-Jahren, unter anderem durch seine Parodien von Michael Jacksons (†50) Song "Beat It", den er kurzerhand zu "Eat It" umtextete oder Madonnas (64) "Like A Virgin", das sich in "Like a Surgeon" verwandelte. Und auch jüngere Künstlerinnen, wie Lady Gaga (36) oder Miley Cyrus (30) nahm er mit "Perform This Way" oder "Party in the CIA" auf den Arm.
Nicht nur Millionen Zuschauer erfreuten sich in den letzten Jahrzehnten an seinen Parodien, auch der ein oder andere Musiker konnte dem sogenannten "Yankovic Bump", der die Verkaufszahlen vieler Originalsongs in die Höhe schnellen ließ, sicher etwas abgewinnen.
Im vergangenen Jahr wurde schließlich das Leben des US-Stars in dem Biopic "Weird: The Al Yankovic Story" verfilmt, mit "Harry Potter"-Darsteller Daniel Radcliffe (33) in der Hauptrolle des exzentrischen Grammy-Preis-Gewinners.
"Ich fühle mich sehr geehrt und kann kaum glauben, dass es diesen Film gibt", erklärte Alfred Matthew Yankovic nun im Gespräch mit TAG24. Das ganze Team habe viel Energie und Liebe in das Projekt gesteckt, für das insgesamt nur 18 Drehtage angesetzt waren. "Eine wirklich kurze Zeit, aber unser Budget war zu knapp", erklärt er dazu.
Als Kind hätte er sich nie träumen lassen, dass einmal seine eigene Lebensgeschichte - wenn auch sehr fiktional - verfilmt werden würde. "Kaum zu glauben, dass ich seit vier Jahrzehnten Karriere in der Musik-Branche machen darf. Ich habe ein bezauberndes Leben", so Al Yankovic.
Seit Anfang Februar geht er nun unter der sperrigen Headline "The Unfortunate Return of the Ridiculously Self-Indulgent Ill-Advised Vanity Tour" erneut auf Tournee. "Der lange Titel ist eigentlich als kleine Warnung gemeint", betont Weird Al auch mit Blick auf seine Shows in Deutschland.
In seinem Biopic wird "Weird Al" von Daniel Radcliffe gespielt
Seine Europatournee führt Al Yankovic auch in drei deutsche Städte
"Weird Al" Yankovic warnt das Publikum vor falschen Erwartungen
Denn wer nur zu der Show komme, um seine bekanntesten Parodien zu hören, könnte vielleicht enttäuscht werden. "Es ist vielleicht etwas merkwürdig, aber wir nennen diese Tournee die 'Nicht-so-aufregende-Tour'", so der 63-Jährige.
Der Grund: Normalerweise seien seine Auftritte ein multimediales Ereignis mit filmischen und theatralen Elementen, vielen Requisiten und wechselnden Kostümen. "Aber jetzt sitze ich nur mit meiner Band auf der Bühne", erläutert der Künstler weiter. Das habe zum Teil ganz pragmatische Gründe, schließlich sei es kompliziert und teuer mit viel Equipment durch Europa zu reisen.
Doch der Parodist scheint sich auch etwas von seinen früheren Werken distanzieren zu wollen, er hat sich weiterentwickelt. "Hier und da bedaure ich ein paar Dinge", sagt er. "Es gibt einige Songs, die ich heute anders machen würde, und vor allem gibt es Wörter, die ich nicht mehr sagen würde - die zwar in den 80ern schon nicht nett waren, aber heute nur noch beleidigend sind."
Im Rückblick sei es natürlich immer leicht, so etwas zu erkennen. Doch zu der Zeit habe er gedacht, das Richtige zu tun. "Sprache ist fließend, Bedeutungen verändern sich. Ich versuche einfach, weiterzumachen und nicht zu sehr an die Vergangenheit zu denken."
Und so stehen im Fokus seiner Europa-Tournee vor allem seine Eigenkompositionen aus den insgesamt bereits 14 Studio-Alben des Sängers und Akkordeonspielers. "Aber die sind auch lustig", betont er noch zum Schluss.
Für die deutschen Shows von "Weird Al" Yankovic in Hamburg (23. Februar), Düsseldorf (4. März) und Berlin (5. März) gibt es aktuell noch Karten.
Titelfoto: PR/Riverconcerts