"RIP Rückgrat"! Wayne Carpendale äußert sich zum "One Love"-Binde-Rückzieher bei WM
München - Der "One Love"-Binde-Rückzieher des DFB und weiterer Verbände bei der WM in Katar sorgt für Unverständnis, Unmutsbekundungen häufen sich. Auch Wayne Carpendale (45) findet in einem Posting auf Instagram deutliche Worte.
Er fühle sich in seinem vorangegangenen Beitrag "leider sehr bestätigt", erklärt der Moderator und Schauspieler auf der Plattform zu einem Bild der bei der Endrunde inzwischen offiziell verbotenen Kapitänsbinde in schwarz-weißer Farbe, das mit der einleitenden Formulierung "RIP [Ruhe in Frieden, Anm. d. Red.] Rückgrat" zusätzlich untermauert wird.
Carpendale hatte zuletzt die "geldsüchtige" und "grundkorrupte" FIFA scharf kritisiert, die Vergabe von Großveranstaltungen wie Weltmeisterschaften oder Olympiaden hinterfragt, gleichzeitig jedoch ebenfalls klar herausgestellt, warum ein Boykott in seinen Augen nicht den richtigen Weg darstelle.
Vielmehr seien die Spieler sowie die nationalen Verbände an der Reihe, zu handeln. Genau dies untermauert der gebürtige Frechener im aktuellen Beitrag erneut. So müssten Konsequenzen in Kauf genommen werden, wenn es darum gehe, für die eigenen Werte einzustehen - wie "eine Gelbe Karte, ein Spiel aussetzen, von mir aus Punktabzug".
Man könne laut Carpendale schlichtweg nicht einfach nur dann aktiv werden, "protestieren, demonstrieren, Einsatz zeigen, für etwas stehen", wenn man durch das eigene Handeln keinen Nachteil für sich selbst riskiere.
Instagram-Beitrag von Wayne Carpendale zum "One Love"-Binde-Rückzieher bei WM in Katar
FIFA in Schranken verweisen: Wayne Carpendale spricht im Zuge der WM 2022 von verpasster Chance
Mit dem Einknicken habe man "eine große Chance verpasst, die FIFA in ihre Schranken zu weisen" und zugleich die einmalige Gelegenheit ausgeschlagen, "aus der Komfortzone heraus ein weitreichendes Zeichen zu setzen". Dies mache ihn sprachlos.
Die Entwicklung, die der 45-Jährige als "erbärmlich" einstuft, sei nur deshalb möglich gewesen, da der Weltverband sehr genau gewusst habe, dass - wenn es hart auf hart kommen sollte - "letztendlich niemand für Werte geradestehen würde".
Er wisse, dass es sich bei den zentralen Akteuren um Fußballer und nicht um Politiker handele, erklärt Carpendale, dennoch finde in Katar eine WM statt, bei der man sein Land und folglich "auch verdammt nochmal dessen Werte" repräsentiere.
Neben der deutschen Nationalmannschaft verzichten aufgrund der FIFA-Drohungen auch England, die Niederlande, Schweiz, Belgien, Wales und Dänemark auf das im Vorfeld angekündigte Tragen der "One Love"-Binde.
Titelfoto: Montage: Sebastian Gollnow/dpa, Henning Kaiser/dpa