Von der Entzugsklinik in den Knast: Dieser Unfall wurde Menowin zum Verhängnis!
Darmstadt/Seeheim - Erst vor Kurzem wurde öffentlich, dass Menowin Fröhlich (35) wieder im Gefängnis sitzt. Doch was genau wird dem ehemaligen DSDS-Star überhaupt vorgeworfen und wie konnte es so weit kommen?
Eigentlich sah es so aus, als würde Menowin es dieses Mal endlich schaffen, den Drogen zu entsagen und endlich wieder auf die richtige Bahn kommen. Auf Schloss Falkenhof im südhessischen Bensheim absolvierte er eine Therapie gegen seine Drogensucht.
Aber dann der Schock: Während seiner Klink-Zeit klickten plötzlich wieder die Handschellen!
Grund hierfür ist ein Autounfall aus dem Jahr 2019. Zuvor fiel der Bohlen-Schützling bereits mehrfach als Verkehrssünder auf, weshalb die Staatsanwaltschaft Darmstadt eine Bewährungsstrafe gegen ihn erließ. Für das Fahren ohne Führerschein wurde er 2016 zu sechs Monaten Haft verurteilt.
Die Bewährungsstrafe wurde nun widerrufen, weil der Sänger während seiner laufenden Bewährung 2019 jenen Unfall baute. Dabei verlor er bei einem Überholmanöver auf einer Landstraße südlich von Darmstadt die Kontrolle über seinen Mercedes und überschlug sich in der Folge. Und all das erneut ohne einen Führerschein zu besitzen!
Menowin Fröhlich hatte bei seinem Suff-Unfall 1,13 Promille: Staatsanwaltschaft wollte höhere Strafe
Nach Informationen von "Bild" konnte die Polizei damals zudem einen Blutalkoholwert von 1,13 Promille feststellen. Menowin selbst blieb weitestgehend unverletzt und konnte sich laut dem zugehörigen Feuerwehrbericht selbst aus seinem Auto befreien.
Noch im selben Jahr wurde der 35-Jährige schließlich aufgrund seiner Trunkenheitsfahrt ohne Führerschein zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Weil die Staatsanwaltschaft Beschwerde einlegte, wurde die Strafe später noch einmal verschärft. Im März 2022 erhöhte das Landgericht Darmstadt die Haftstrafe auf ein Jahr und zwei Monate.
Menowins Münchner Promi-Verteidiger André Miegel erklärt: "Das Gericht ordnete in dem Urteil aber auch eine Therapie an. Mein Mandant sollte eine Entziehungskur machen."
Zwei Wochen befand sich der Ex-Popstar bereits in der Entzugsklinik. Seine Therapie verlief sehr positiv - dann die Verhaftung!
Die Staatsanwaltschaft erklärt ihr Vorgehen gegenüber "Bild" wie folgt: "In einem hier anhängigen Vollstreckungsverfahren gegen einen derzeit 35 Jahre alten Musiker ist die Strafaussetzung zur Bewährung einer im Jahr 2016 verhängten Freiheitsstrafe aufgrund einer seit September 2022 rechtskräftigen Verurteilung wegen einer im Juni 2019 begangenen Tat durch das zuständige Amtsgericht widerrufen worden."
Bedeutet: Da die Suff-Fahrt ohne Führerschein in seiner dreijährigen Bewährungszeit erfolgte, beendete die Staatsanwaltschaft die vom Gericht angeordnete Therapie vorzeitig. Menowin muss nun seine Reststrafe aus 2016 von vier Monaten absitzen.
Menowins Star-Anwalt ärgert das Vorgehen gegen seinen Mandanten
Darüber hinaus könnte ihn auch der Fall von 2019 noch einmal einholen. Dann müsste er zusätzlich ein Jahr und zwei Monate hinter schwedische Gardinen.
Dies möchte sein Anwalt um jeden Preis verhindern: "Mich ärgert vor allem der Umstand, dass mein Mandant sich so toll entwickelt hat und so eine Widerrufsentscheidung nur auf Aktenlage und ohne Betrachtung der aktuellen Entwicklung seiner Persönlichkeit ergeht. Gefängnis muss in Anbetracht der extremen Rückfallquote in Deutschland immer ultima ratio sein. Denn: An keinem Bahnhof findet man nach Angaben von Insassen so viele Betäubungsmittel wie in einem Gefängnis."
Ausgang weiter offen!
Titelfoto: Montage: Henning Kaiser/dpa, Freiwillige Feuerwehr Seeheim