TV-Star packt aus: Seine Rolle in RTL-Serie führte zu Depressionen und Erektionsproblemen
Köln/Potsdam - Seine umstrittene Rolle bei "Unter uns" brachte Martin Baden viel Hass ein - mit fatalen Folgen. Jetzt spricht der 40-Jährige darüber, wie die RTL-Daily-Soap beinahe sein Leben zerstört hätte.
"Mein Körper funktioniert nicht mehr so, wie er funktioniert hat" - mit diesen Worten beschreibt Baden, der in der Serie von 2011 bis 2013 den Fiesling Nils Hoffmann verkörperte, die schwerste Zeit seines Lebens.
Was für den Schauspiel-Neuling damals als große Chance begann, endete für ihn jedoch in einem realen Albtraum. "Der Charakter, den ich gespielt habe, hat seine Freundin vor der Kamera geschlagen", erklärt er in einem RTL-Interview.
Entsprechend eindeutig seien die Nachrichten in seinem Postfach gewesen: "'Boah ey, du A****loch. Du Aggro.' Und: 'Wenn man deine Fresse schon sieht, da könnte man nur noch reinschlagen.' Solche Nachrichten habe ich bekommen", erinnert sich Baden.
Die Anfeindungen hatten für den heute 40-Jährigen nicht nur psychische, sondern auch körperliche Folgen. Er sagt: "Diese ganze Kombination von diesen ganzen Einflüssen, die da auf mich eingeprasselt sind, führte in meinem Fall zu Erektionsstörungen."
Und weiter: "Ich empfand Scham für meine Männlichkeit; für mich war es unvorstellbar, wie jemand einem geliebten Menschen so etwas antun kann." Martin hatte gehofft, mit der Rolle das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen, doch die Kritik machte ihn fertig.
Martin Baden spricht auch auf Instagram über die schwerste Zeit seines Lebens
Intensive Therapien und Medikamente führten den Schauspieler zurück ins Leben
Im Jahr 2023 verschärfte sich die Situation. Eine Leistenbruch-Operation führte bei dem Schauspieler zu Atemnot und Panikattacken. Hinzu kam eine Asthma-Fehldiagnose. Das Ganze endete schließlich in der Notaufnahme einer psychosomatischen Klinik.
Alleine konnte Baden seine tiefe Krise einfach nicht mehr bewältigen. Dank intensiver Therapie und medikamentöser Unterstützung gelang es ihm jedoch, innerhalb von rund acht Monaten einen Weg zurück ins Leben zu finden.
"Mir geht es heute besser als jemals zuvor", betont Baden im Interview mit dem Kölner Privatsender. Seit vier Monaten ist der TV-Star jetzt schon frei von Medikamenten. Nun wolle er anderen Betroffenen Mut machen.
Gegenüber RTL sagt er: "Menschen mit Depressionen oder Anfälligkeit erkennen oft ihren eigenen Wert nicht und fühlen sich alleine." Baden plädiert für Offenheit und professionelle Hilfe im Umgang mit solchen Erkrankungen.
Titelfoto: Bildmontage: Instagram/martin.baden.official (Screenshots)