"Verstörend und chaotisch": Margot Robbie über neuen Hollywood-Epos "Babylon"

Los Angeles - Sexbesessene Parties, Drogenexzesse und animalische Freizügigkeit - bereits der Trailer des neuen Historien-Dramas mit Margot Robbie (32), Brad Pitt (58) und Tobey Maguire (47) sorgte für viel Aufsehen. Dabei hat nicht jedes Cast-Mitglied damit gerechnet, welche Ausmaße der Film über die "goldene Ära Hollywoods" annehmen würde.

Die Szenen, die im Trailer zu "Babylon" gezeigt werden, verraten bereits, welche extremen Exzesse der Film porträtiert.
Die Szenen, die im Trailer zu "Babylon" gezeigt werden, verraten bereits, welche extremen Exzesse der Film porträtiert.  © -/Paramount Pictures/Entertainment Pictures/Zumapress.com/dpa

In einer der ersten Szenen ist ein Elefant mitten auf einer Orgien-artigen Party, auf der Kokain von nackten Körpern geschnupft wird. Ein paar Meter weiter werden einem Huhn Drogen eingeflößt und es kommt zu einem Kampf mit einer Schlange.

Auch wenn derartige Szenen weit hergeholt klingen mögen, sind sie nicht weit von der Wahrheit der hedonistischen Zeiten Hollywoods entfernt. Die 20er Jahre in Hollywood, die auch als goldene Ära gelten, sind berühmt für die extremen Exzesse der Filmindustrie.

Robbies Rolle der aufstrebenden Nellie LaRoy ist inspiriert von der problembelasteten Clara Bow (1905-1965). Die Amerikanerin gilt als DAS ursprüngliche It-Girl, das die Vereinigten Staaten mit ihrem offenen Umgang mit sexuellen Neigungen skandalisierte.

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Zu einer Zeit, als Alkohol in den USA verboten war, badete sie auf ausschweifenden Partys in Champagner und schlief mit ihren Co-Stars.

Für Margot Robbie ist dieser Film sogar noch wilder als Martin Scorseses (80) "The Wolf Of Wall Street", welcher ihr im Jahr 2013 (wahrscheinlich auch aufgrund einer Nacktszene) den Durchbruch verschaffte.

Brad Pitt (58, l.) spielt in dem Hollywood-Epos das Stummfilm-Idol Jack Conrad, dessen Karriere mit der Einführung des Tonfilms zusammenbricht.
Brad Pitt (58, l.) spielt in dem Hollywood-Epos das Stummfilm-Idol Jack Conrad, dessen Karriere mit der Einführung des Tonfilms zusammenbricht.  © -/Paramount Pictures/Entertainment Pictures/Zumapress.com/dpa

Margot Robbie: "Ich werde nie wieder in einem so verrückten Film mitspielen" - und dann kam "Babylon"

Margot Robbie (32) hatte selbst nicht damit gerechnet, einen noch verrückteren Film als "The Wolf of Wall Street" zu drehen.
Margot Robbie (32) hatte selbst nicht damit gerechnet, einen noch verrückteren Film als "The Wolf of Wall Street" zu drehen.  © Tomasso Boddi/AFP

Nach dem Dreh des mittlerweile weltberühmten Films erinnerte sich Robbie, laut der britischen Sun, an einen Moment am Set, an dem sie dachte: "'Ich werde nie wieder in einem so verrückten Film mitspielen.' Und dann habe ich Babylon gemacht."

"Es gibt eine schwindelerregende Menge an Ausschweifungen", erklärt Robbie. "Eine der verstörendsten, chaotischsten Szenen, die ich je gesehen habe, kommt in diesem Film vor, und sie beinhaltet einen Kampf mit einer Schlange."

Wie dieser ausgeht, verrät die blonde Schauspielerin natürlich noch nicht. Doch im Trailer bekommt man bereits einen Vorgeschmack auf den Wahnsinn, der sich in "Babylon" abspielt.

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Stark alkoholisiert ruft Robbies Figur Nellie ihren Partygästen zu: "Hört zu, ihr ganzen groß-schwänzigen Männer. Wer will sehen, wie ich gegen eine verdammte Schlange kämpfe?", bevor ihr Brads Figur enthusiastisch "JA" entgegenschreit.

Inszeniert wird die dunkle und dekadente Geschichte Hollywoods von "Whiplash"- und "La La Land"-Regisseur Damien Chazelle (37). Insgesamt geht der Epos ganze drei Stunden und acht Minuten.

Chazelle selbst sagte: "Hollywood war damals ein Ort, von dem aus dem verdorbensten animalischen Verhalten diese Kunstwerke hervorgingen, die so schön und verführerisch waren." Außerdem fügte er hinzu, dass das "Hollywood der 1920er Jahre [...] wirklich ein Sündenpfuhl voller Laster, Hybris und Exzess [war]."

Wilder Trailer zu "Babylon - Rausch der Ekstase"

"Babylon": Skandale und Tragödien während Entwicklung von Stumm- zu Tonfilmen

Der Film "It" von 1927 machte den Begriff It-Girl populär, und im selben Jahr badete Clara Bow (1905-1965) nackt in dem Film Hula. Ein Skandal für die damalige Zeit. (Archivbild)
Der Film "It" von 1927 machte den Begriff It-Girl populär, und im selben Jahr badete Clara Bow (1905-1965) nackt in dem Film Hula. Ein Skandal für die damalige Zeit. (Archivbild)  © IMAGO/Ronald Grant

Chazelle erklärte: "Gegen Ende der 1920er Jahre gab es eine Reihe von Selbstmorden, Todesfällen und Überdosen von Drogen, und ich stellte fest, dass dies mit dem Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm zusammenfiel."

So habe der Regisseur angefangen, sich "mit dem extremen Leben, der Leidenschaft, dem Ehrgeiz und der Rücksichtslosigkeit" zu beschäftigen, die das Hollywood der 20er Jahre prägte.

Nur passend ist es daher, dass sowohl Robbies als auch Pitts Figur auf realen Film-Größen der Zeit basieren.

Die Rolle des 58-jährigen "Fight Club"-Stars soll von Douglas Fairbanks (1883-1939), einem verwegenen Stummfilm-Idol inspiriert sein. Fairbanks war Initiator der Motion Picture Academy und moderierte im Jahr 1929, gemeinsam mit Regisseur William C. de Mille (1878-1955), die allererste Oscar-Verleihung. Doch die Einführung des Tonfilms beendete seine glanzvolle Karriere bereits 1934.

Robbies Rolle ist an das weltweit erste und – für ihre Zeit – skandalöseste It-Girl Clara Bow angelehnt. Die New Yorkerin, die in schrecklichen Verhältnissen aufwuchs, wurde durch ihre zahlreichen Rollen, in denen sie meist Frauen aus der Arbeiterklasse spielte, bei der breiten Masse sehr beliebt. Zum Höhepunkt ihrer Karriere erhielt Bow mehr als 45.000 Fanbriefe pro Monat.

Bow prägte einen Lebensstil, der in den 1920er Jahren eigentlich unvereinbar mit dem Bild einer Frau war. Sie galt als frühes Beispiel für ein unglaubliches Talent, das durch das unbarmherzige Filmgeschäft aufgebraucht und entsorgt wurde.

Das historische Drama der skandalösen 20er Jahre in Hollywood kommt am 19. Januar 2023 in die deutschen Kinos.

Titelfoto: Bildmontage: -/Paramount Pictures/Entertainment Pictures/Zumapress.com/dpa, Tommaso Boddi/AFP

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