Udo Lindenberg auf der Festwiese in Leipzig: Mit Eierlikör und Zigarre gegen den Krieg
Von Christian Grube
Leipzig - Es ist der Auftakt zum Konzertsommer auf der Festwiese. Drei Jahre nach seinem letzten Gastspiel in Leipzig ist Udo Lindenberg (76) auf "Udopium Live Tour 2022" zu Gast auf dem Freigelände vor der Red Bull Arena.
16.000 Fans nutzen die Gelegenheit, um den Hamburger mit dem Panikorchester zu sehen.
Als die Band kurz nach 20 Uhr bei strahlendem Sonnenschein die Bühne betritt, kennt der Jubel keine Grenzen mehr. Leipzig und Udo Lindenberg haben seit seinem ersten Auftritt 1990 eine besondere Beziehungen. Und die Menschen sehnten sich offenbar nach ausgelassenem Feiern. Positive Vorzeichen für ein gutes Konzert.
Der "Panikpräsident" lässt sich das nicht zweimal sagen und legt mit "Honky Tonk Show" sowie "Mein Ding" gleich das Tempo vor. Mit seinen 76 Jahren ist es beeindruckend, wie agil er über die Bühne fegt und mit den Tänzern, Sängern und Musikern agiert.
Das muss man ihm erstmal nachmachen.
Udo Lindenberg mit Statement gegen den Krieg in Leipzig
Doch es ist sind nicht nur die ausgelassenen Töne, die über die Festwiese wehen. Mit "Wozu sind Kriege da?" und "Wir ziehen in den Frieden" liefert Lindenberg das ultimative Statement gegen Krieg und Gewalt. Dabei wird einmal mehr deutlich, dass das 40 Jahre alte "Wozu sind Kriege da?" immer noch und vielleicht gerade jetzt hochaktuell ist. Jedoch will Lindenberg nicht immer den Mahner spielen. Es geht ihm vor allem um den Spaß an der Musik.
Zum Ende der Show gibt es wie üblich ein Likörchen und eine Zigarre. Ein wenig Dekadenz muss sein.
Titelfoto: Christian Grube