AfD fordert Entschuldigung von "Stinkefinger-Udo", doch der reagiert deutlich
Hamburg - Ehren-Udo! Seit der vergangenen Woche ist Panikrocker Udo Lindenberg (76) nun auch ganz offiziell Ehrenbürger der Stadt Hamburg. Doch die Ernennung am Mittwoch wurde nicht von allen gefeiert.
Denn die AfD zeigte sich nur wenig begeistert von der Idee, den Musiker als Ehrenbürger zu würdigen – und erntete dafür noch während des Festakts einen deutlichen Mittelfinger von dem 76-Jährigen.
In einem Brief wurde der Ehrenbürger schließlich von der AfD-Fraktion dazu aufgefordert, sich für die Geste zu entschuldigen. "Stinkefinger-Udo bestätigt mit seinem flegelhaften und niveaulosen Gebaren den Standpunkt der AfD: Er ist eines Ehrenbürgers unwürdig", wetterte Fraktionsvizechef Alexander Wolf (55) dazu.
Ihm hatte schließlich die Geste gegolten, als er sich in einer Rede vor der Bürgerschaft deutlich gegen die Verleihung ausgesprochen hatte. Lindenberg habe sich nicht in besonderem Maße für Hamburg verdient gemacht, sagte er darin. Doch seine Worte wurden von Buh-Rufen unterbrochen.
Bürgerschafts-Präsidentin Carola Veit (49, SPD) kommentierte den Beitrag schließlich als "kurz vor der persönlichen Beleidigung".
Ehrenbürger Udo Lindenberg lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
Bürgermeister Peter Tschentscher (56, SPD) betonte stattdessen bei der Verleihung: "Udo Lindenberg ist eine herausragende Persönlichkeit unserer Stadt."
Er würdigte unter anderem Lindenbergs Engagement gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Diskriminierung. "Udo Lindenberg ist Hanseat, nicht von Geburt, aber aus Überzeugung."
Und Udo? Der nahm seine Ernennung freudestrahlend entgegen. Zu dem Brief der AfD äußerte er sich derweil nicht direkt.
Doch bei Instagram veröffentlichte er Anfang der Woche den Repost eines vielsagenden Reels: Darin ist zu sehen, wie er mit der einen Hand die Kurbelbewegung andeutet und dabei seinen linken Mittelfinger in Richtung Rednerpult streckt. Untermalt wird der kurze Clip von dem Lily-Allen-Song "F*ck You" – und ersetzt damit wohl jegliche Stellungnahme.
Eine mögliche Entschuldigung von Udo Lindenberg dürfte damit also vom Tisch sein.
Titelfoto: Screenshot/Livestream Hamburgische Bürgerschaft, Marcus Brandt/dpa (Bildmontage)