TV-Koch Tim Mälzer völlig am Ende: "Konten sind geräumt"
Hamburg - Der TV-Koch Tim Mälzer (49) hat sich erneut mit einem dringenden Appell an die Bundesregierung zu Wort gemeldet.
"Die Konten sind inzwischen geräumt. Die Rücklagen sind verbraucht", sagte Mälzer dem Hamburger Abendblatt. Der 49-Jährige könne vor allem nicht verstehen, wieso der größte Teil der angekündigten Corona-Hilfen für die Gastronomie bislang nicht angekommen sei.
Er selbst habe mit einer Vorauszahlung nur einen Bruchteil seines wirtschaftlichen Schadens ausgleichen können.
Es sei nun an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen, so Mälzer weiter. Denn für den Fernseh-Koch wird die Luft nun offenbar langsam knapp.
Mälzer war einer der ersten Köche, der sich öffentlich über die enormen Verluste geäußert hatte, die der Lockdown für seine Betriebe bedeutete.
Schon im März hatte der "Bullerei"-Besitzer in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" von einer drohenden Insolvenz berichtet. "Das kann ich mir noch ungefähr drei Monate leisten, danach bin ich nicht nur unternehmerisch, sondern auch privat bankrott!", beteuerte er schon damals und pochte auf schnelle Hilfen aus der Politik (TAG24 berichtete).
"Wir stehen unter enormen Stress. Ich rede hier nicht über meine Existenz, sondern über eine ganze Branche und über Mitarbeiter, für die ich eine Verantwortung habe", so Mälzer, der mit seiner Aussage schon damals viele Zuschauer berührte. Doch seitdem scheint sich offenbar nicht viel getan zu haben.
Große Neueröffnung der "Bullerei" fiel ins Wasser
Der Fernsehkoch betreibt in Hamburg zwei Restaurants sowie ein Catering-Unternehmen und trägt damit die Verantwortung für mehr als 160 Mitarbeiter.
Sein Aushängeschild, die "Bullerei", hatte er Anfang des Jahres wegen Renovierungsarbeiten geschlossen (TAG24 berichtete). Inzwischen wurde das Restaurant komplett aufgemotzt, Anfang Oktober sollte das Lokal im Schanzenviertel dann wieder regulär seine Türen öffnen. "Wir machen einfach mal auf", hatten die Betreiber per Instagram-Post verkündet.
Doch die große Neueröffnung fiel wegen des folgenden Lockdowns ins Wasser.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa