Was ist an Vorwürfen gegen Till Lindemann dran? "Habe ihn niemals als zudringlich" erlebt

Berlin - Nachdem die Irin Shelby Lynn nach einem Rammstein-Konzert in Vilinius schwere Vorwürfe erhoben hat, haben sich immer mehr Frauen zu Wort gemeldet und von ähnlichen Erlebnissen berichtet.

Till Lindemann (60) wird zurzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert.
Till Lindemann (60) wird zurzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert.  © Malte Krudewig/dpa

Inzwischen distanzierte sich auch der Verlag Kiepenheuer & Witsch aufgrund eines Porno-Videos von Till Lindemann (60) und beendete die Zusammenarbeit mit dem Frontsänger der Band.

Doch es gibt auch Gegenstimmen, die den 60-Jährigen entlasten, allen voran seine Ex-Freundin Sophia Thomalla (33), die sogar behauptete, dass es den Vorfall in der litauischen Hauptstadt nie gegeben hätte und sich das vermeintliche Opfer nur Ruhm verschaffen wolle.

Mittlerweile stellte auch Lynn klar, dass Lindemann sie nie angefasst habe. Von einem ähnlichen Verhalten berichtete jetzt auch ein Rammstein-Fan in einem RTL-Interview.

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Jasmin M. wurde bei Instagram kontaktiert und zu einem der Konzerte eingeladen, musste dafür jedoch besondere Auflagen erfüllen.

Ihrer Aussage zufolge gab es einen Dresscode für die gecasteten Frauen, die keine Band-Shirts, sondern "elegant und sexy" gekleidet sein und unbedingt Make-up tragen sollten.

Auch sie sei vorab auf eine Party eingeladen worden, bei der Lindemann aufgetaucht sei. "Also Alkohol wurde definitiv getrunken, aber keiner wurde zu irgendwas gezwungen", berichtete die junge Frau.

Rammstein-Fan Jasmin beichtet über Konzert-Erlebnis mit Till Lindemann

Für die vorderste Reihe von Rammstein-Konzerten, die sogenannte "Row Zero" sollen immer wieder junge Frauen gecastet werden.
Für die vorderste Reihe von Rammstein-Konzerten, die sogenannte "Row Zero" sollen immer wieder junge Frauen gecastet werden.  © Carsten Rehder/dpa

An dem Tag sei es sehr heiß gewesen und, sodass sie irgendwann auf Wasser umgestiegen sei. Selbst die von Till höchstpersönlich ausgeschenkten Wodka-Shots habe sie ablehnt, "weil ich Wodka einfach nicht vertrage", erklärte der Rammstein-Fan.

Selbst in dieser Situation "war er nicht irgendwie erzürnt oder bösartig, hat nur gefragt, ob ich was anderes trinken möchte". Als sie ihm entgegnete, dass sie ihr Wasser hätte, habe er geantwortet, dass das bei dieser Hitze "voll verständlich" sei.

Bei der After-Show-Party sei ihr ebenfalls nichts Ungewöhnliches aufgefallen, und es seien auch keine Bandmitglieder anwesend gewesen. Allerdings blieb sie nach eigener Aussage auch nicht bis zum Ende.

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Auch wenn sie bei ihrem Konzert-Besuch selbst keine negativen Erfahrungen gemacht habe, nehme sie die Vorwürfe gegen Till Lindemann dennoch ernst, wie Jasmin betonte. Das beschäftige sie als Fan der Band natürlich. "Das ist ja nicht das erste Mal, dass wir hören, dass so etwas passiert."

Allerdings "ob das jetzt auf einer After-Show-Party bei Lindemann oder bei Rammstein war oder auf irgendeiner anderen After-Show-Party können wir ja nie nachvollziehen", meldete sie Zweifel an. Sie könne sich das nicht vorstellen, "weil ich ganz andere Erfahrungen gemacht habe, aber da kann ich halt auch nur für mich sprechen", stellte die Dame abschließend klar.

Sophia Thomalla hat Jadus Instagram-Statement bei Twitter geteilt

Musikerin Jadu über Tour mit Lindemann: Keine Drogen verabreicht, niemand zum Trinken gezwungen

Die Sängerin Jadu (34), hier mit Ex-Partner Marteria (40), hat von ihren persönlichen Erlebnissen mit Till Lindemann und seiner Band berichtet.
Die Sängerin Jadu (34), hier mit Ex-Partner Marteria (40), hat von ihren persönlichen Erlebnissen mit Till Lindemann und seiner Band berichtet.  © picture alliance / Henning Kaiser/dpa

Ähnliches berichtete auch die Musikerin Jadu (34), die 2020 eineinhalb Monate mit Tills zweiter Band Lindemann auf Tour war. In ihrer Instagram-Story veröffentlichte sie ein Statement zu den Vorwürfen gegen den Musiker.

"Ich kann nur für mich sprechen, dass ich kein einziges Mal während dieser sehr intensiven Zeit mitbekommen habe oder mir zugetragen wurde, dass irgendjemandem Drogen verabreicht wurden oder gezwungen wurde zu trinken. Die Türen standen offen, jeder konnte gehen, wenn er will", teilte sie aufgrund der vielen Nachrichten und Fragen zu Till mit.

Sie sei selbst eine Frau, die sehr sensibilisiert auf MeToo-Debatten ist und nehme diese sehr ernst. "Ich möchte in diesem Fall aber auch unterstreichen, dass viele Frauen auf dieser Tour ganz offen kommuniziert haben, aus welchem Grund sie hier sind und sein wollen", betonte die Ex von Rapper Marteria (40).

Das sei aus ihrer Sicht auch gar kein Problem, da es selbstbestimmtes Handeln der Frauen widerspiegele. "Es wäre weltfremd zu sagen, dass auf Backstage-Partys nicht ordentlich gefeiert wird und dass es unter Fans nicht auch Groupies gibt und schon immer gab."

Jadu bezeichnet Till Lindemann als einen "der warmherzigsten Menschen, die ich kenne, dem ich seit langer Zeit sehr nahe stehe und vertraue. Ich habe ihn niemals als zudringlich oder in sonstiger Weise übergriffig erlebt."

Titelfoto: Malte Krudewig/dpa

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