"Und die Sänger vögeln nicht mehr": Rammstein provoziert mit umgedichtetem Songtext
Berlin - Zu den aktuellen Vorwürfen hinsichtlich Machtmissbrauch und sexueller Gewalt hält sich Rammstein bislang eher bedeckt. Doch bei seinen Konzerten im Berliner Olympiastadion dichtete Sänger Till Lindemann (60) Songtexte auf vielsagende Weise um.
Mitten auf der Bühne spielte Lindemann offenbar auf die Anschuldigungen an, die sich um dubiose Aftershow-Partys und Sex mit nur bedingt einwilligungsfähigen jungen Frauen drehen.
So heißt es in dem Rammstein-Song "Ohne dich" in der ursprünglichen Version: "Weh mir, oh weh/Und die Vögel singen nicht mehr." In Berlin wurde bei Lindemann daraus: "Und die Sänger vögeln nicht mehr."
In dem Lied "Angst" singt Lindemann eigentlich: "Die Rücken nass, die Hände klamm/Alle haben Angst vorm schwarzen Mann." Doch am Samstag im Olympiastadion hieß es: "Alle haben Angst vor Lindemann."
Mit diesen Äußerungen dürfte der 60-Jährige noch weiteres Öl ins Feuer gießen. Vor dem Konzert hatte es bereits Proteste und eine Online-Petition mit mehr als 70.000 Unterschriften gegeben, die den Auftritt in der Hauptstadt verhindern sollte.
Rammstein-Skandal: Till Lindemann textet Lieder um
Mit seinen umgedichteten Textzeilen scheint Lindemann nun auf seine aktuelle Situation anzuspielen und die Kritiker indirekt zu verspotten. Zuvor hatte der Musiker sich in erster Linie durch die Star-Anwälte der Kanzlei Schertz-Bergman vertreten lassen.
Zahlreiche junge Frauen hatten zuletzt schwere Vorwürfe gegen Rammstein und Lindemann im Besonderen erhoben. Die Rede war von dubiosen Aftershow-Partys, auf denen Fans unter Alkohol und Drogen gesetzt und zum Sex genötigt worden sein sollen. Lindemann und Rammstein bestreiten die Anschuldigungen.
Zuletzt war mit Christian "Flake" Lorenz (56) ein weiteres Bandmitglied in den Fokus gerückt. Dem Keyboarder wird unter anderem vorgeworfen, mit alkoholisierten Minderjährigen von diesen ungewollten Sex gehabt zu haben. Auch Lorenz ließ die Vorwürfe über seine Anwälte zurückweisen.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa