Till Lindemann verwehrt Journalisten Zutritt zu Konzert
Berlin/Leipzig - Am heutigen Mittwoch startet die Solo-Tour von Till Lindemann (60) in Leipzig. Doch wer darüber berichten will, ist nicht unbedingt gern gesehen: Einigen Journalisten soll der Rammstein-Sänger den Zutritt zum Konzert in der Quarterback Immobilien Arena verweigert haben.
Wie die Deutsche Presse-Agentur bekannt gab, dürfen deren hauseigene Reporter nicht vom Konzert in Lindemanns Heimatstadt Leipzig berichten.
In einem Statement der dpa hieß es: "Über den Auftakt der Solo-Tour von Rammstein-Sänger Till Lindemann an diesem Mittwoch in Leipzig wird die Deutsche Presse-Agentur nicht berichten. Sowohl für Text als auch für Foto wurde eine Akkreditierung verweigert."
Zu den Gründen für das selektive Presseverbot hat sich der Rammstein-Frontmann bisher nicht geäußert. Auch ist nicht bekannt, ob noch weitere Journalisten nicht als Pressevertreter zu dem Konzert zugelassen wurden.
Schon in der Affäre um Machtmissbrauch, dubiose Aftershow-Partys und die systematische Rekrutierung von Sex-Partnerinnen hatte Lindemann seinen speziellen Umgang mit Kritik zur Schau gestellt.
Über mehrere Wochen berichteten verschiedene Quellen, am Rande vom Rammstein-Konzerten für Sex mit Lindemann rekrutiert und dabei teils mit Alkohol und teilweise sogar K.-o.-Tropfen willenlos gemacht worden zu sein.
Till Lindemann: Gegner demonstrieren gegen Konzerte der Solo-Tour
Anstatt sich zu den Vorwürfen zu äußern, setzte der 60-Jährige seinen Machtapparat in Bewegung, um Kritikerinnen mithilfe von Star-Anwälten mundtot zu machen.
Hier und da versuchte Lindemann zudem, diese mit geschickt platzierten Anspielungen lächerlich zu machen.
Ganz ausschalten kann der Sänger die kritischen Stimmen aber nicht. In Leipzig protestiert das Bündnis "Fem Streik Leipzig" unter dem Motto "Keine Bühne für Till Lindemann" gegen das Konzert. Auch vor anderen Auftritten im Rahmen von Lindemanns Solo-Tour wird mit Gegendemonstrationen gerechnet.
Till Lindemanns neues Album "Zunge" ist seit dem 3. November im Handel erhältlich.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa