Till Lindemann feiert nach Konzert im Fetisch-Club "KitKat": Boykott gefordert

Berlin - Insgesamt drei Shows spielten Rammstein vor jeweils mehr als 60.000 Fans im Olympiastadion in ihrer Heimatstadt Berlin. Für Aufregung sorgte nun ein Besuch von Sänger Till Lindemann (60) im Fetisch-Club "KitKat" nach dem zweiten Konzert.

Trotz der aktuell kursierenden Missbrauchsvorwürfe um Sänger Till Lindemann (60) spielten Rammstein im Berliner Olympiastadion vor ausverkauftem Haus.
Trotz der aktuell kursierenden Missbrauchsvorwürfe um Sänger Till Lindemann (60) spielten Rammstein im Berliner Olympiastadion vor ausverkauftem Haus.  © Malte Krudewig/dpa

Der KitKatClub ist für seine freizügigen Partys bekannt, bei denen auch Fetisch-Kleidung gern gesehen ist. Ebendort soll der umstrittene Till Lindemann am Sonntag nach dem zweiten Berlin-Konzert gefeiert haben.

Das kritisierten nun mehrere DJs, unter anderem Iva Bodul, die in besagter Nacht selbst im KitKatClub aufgelegt hatte. "Leider hat das Ganze einen sehr beschissenen Beigeschmack. Till Lindemann wurde in dieser Nacht in den Club gelassen", schrieb sie in ihrer Story auf Instagram.

Dazu postete Bodul einen Screenshot einer Mail von KitKat-Chefin Kirsten Krüger. Darin schrieb diese: "Ja, Rammstein ist gerade ein schwieriges Thema, einfach, weil man nicht allzu viel weiß." Till Lindemann sei in den vergangenen Jahren ab und zu Gast im Club gewesen und kenne die Security-Mitarbeiter.

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"Im Club ist niemals etwas geschehen, was fragwürdig war. Oft war auch seine Tochter dabei", sagte Krüger. Sie wolle niemanden vorverurteilen. Iva Bodul kommentierte die Antwort mit "traurig" und erklärte, dass der KitKatClub kein "Safe Space" mehr sei.

DJ Intaktogene schrieb auf Instagram: "Wer in einen sexpositiven Club einen Till Lindemann reinlässt und das danach auch noch verteidigt (weil man weiß ja nicht, was stimmt), scheißt komplett auf die zig Aussagen von Frauen, gegen die nur eine einzige steht, die vom mutmaßlichen Täter." Auch andere Musiker riefen zum Boykott auf.

Rammstein setzen bei Berlin-Konzert auf Provokation

Der Berliner KitKatClub ist bekannt für seine freizügigen Partys.
Der Berliner KitKatClub ist bekannt für seine freizügigen Partys.  © Paul Zinken/dpa

Lindemann wurde von mehreren jungen Frauen vorgeworfen, er lasse bei Aftershow-Partys systematisch Fans für sexuelle Handlungen rekrutieren. Teilweise sollen diese auch unter Alkohol und Drogen gesetzt worden sein.

Ähnliche Anschuldigungen wurden zuletzt auch gegen Keyboarder Christian "Flake" Lorenz (56) erhoben. Wie zuvor schon Lindemann ließ Lorenz die Anschuldigungen über seine Anwälte zurückweisen.

Schon im Vorfeld zu den Berlin-Konzerten von Rammstein war es zu Protesten gekommen. Bei einer Online-Petition kamen mehr als 70.000 Unterschriften zusammen. Beim Auftritt am Sonntag wurden zwei Besucher wegen Sabotage-Verdachts von der Polizei abgeführt.

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Rammstein setzen derweil auf Provokation. So dichtete Lindemann beim Konzert in der Hauptstadt verschiedene Textpassagen um und sang unter anderem "Und die Sänger vögeln nicht mehr" und "Alle haben Angst vor Lindemann".

Bevor er die Bühne verließ, sagte der Sänger: "Und denkt immer dran: Bösen Zungen glaubt man nicht. Die Wahrheit, die kommt doch eh ans Licht."

Titelfoto: Malte Krudewig/dpa

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