Till Lindemann: Buchverlag reagiert nach Porno-Video und zieht Konsequenzen

Berlin - Der Skandal um Till Lindemann (60) zieht Kreise und es formiert sich weiter Gegenwind. Nun schafft ein Verlag Tatsachen: Kiepenheuer & Witsch hat die Zusammenarbeit mit dem Rammstein-Frontmann mit sofortiger Wirkung beendet.

Kiepenheuer & Witsch trennt sich von Till Lindemann (60).
Kiepenheuer & Witsch trennt sich von Till Lindemann (60).  © Axel Heimken/dpa

"Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Porno-Video, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch 'In stillen Nächten' eine Rolle spielt", hieß es in einer Mitteilung vom Freitag.

Das Traditionshaus bewerte "dies als groben Vertrauensbruch und als rücksichtslosen Akt gegenüber den von uns als Verlag vertretenen Werten".

Der Kölner Verlag habe "mit Erschütterung" die öffentlich gewordenen Vorwürfe von Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen gegen Lindemann verfolgt. Ferner sprach er den betroffenen Frauen Mitgefühl und Respekt aus, wie Verlegerin Kerstin Gleba weiter in der Stellungnahme schrieb.

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Darin betonte sie, dass der Verlag "aus voller Überzeugung die Freiheit der Kunst" verteidige.

Kleba machte zugleich deutlich, dass "durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns im besagten Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornografischen Kontext [....] die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem 'lyrischem Ich' und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt" würden.

Lindemann überschreite damit aus Sicht von Kiepenheuer & Witsch "für uns unverrückbare Grenzen im Umgang mit Frauen".

Der Verlag begründete das Ende der Zusammenarbeit damit, dass das "Vertrauensverhältnis zum Autor unheilbar zerrüttet" sei.

Rammstein-Skandal: Schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann

Bei dem Clip handelt es sich nach TAG24-Informationen um ein rund sieben Minuten langes Musikvideo zu dem Song "Till The End" aus dem Jahr 2020, indem Lindemann eindeutige sexuelle Handlungen an nackten Frauen vornimmt.

Eine von ihnen zeigt sich direkt zu Beginn mit einer Ausgabe des Gedichtbands "In stillen Nächten", die mit einem Dildo durchbohrt ist.

Hintergrund des Skandals: Junge Frauen schilderten in ihren Vorwürfen, dass sie sie gezielt aus dem Umfeld des Rammstein-Sängers angesprochen wurden. Es sei dann auch zu Sex mit Lindemann gekommen, dem sie ihren Angaben nach nicht zugestimmt hätten.

Zuvor hatten der "NDR" und die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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