Rammstein-Frontmann Till Lindemann spendete irrtümlich an Nazis
Berlin - Wer Rammstein in die rechte Ecke drängen will, kassiert häufig Gegenwind. Nun ist Till Lindemann (58) ein erheblicher Patzer passiert. Der Frontmann der Berliner Brachial-Rocker wollte Krebspatienten helfen, seine Spende ging aber irrtümlich an einen rechtsextremen Verein.
Wie der Nordkurier berichtet, ließ der Musiker im vergangenen Jahr signierte Shirts und Bücher dem Verein "Tätowierte gegen Krebs" für Versteigerungen zukommen.
Der Erlös sollte an Personen mit Krebsleiden sowie an Hospize und Krebsstationen in Krankenhäusern gehen.
Was zu diesem Zeitpunkt wohl nicht klar war: Der Verein wurde von Sebastian K., einem "gewaltaffinen Rocker und augenscheinlichen Rechtsextremisten" gegründet, wie die Zeitung weiter schreibt.
Dieser sei eine bekannte Figur in der rechtsextremen Szene, soll unter anderem Teil der Nazi-Kameradschaft "Werwölfe Wismar" und der Rocker-Clubs "Schwarze Schar" gewesen sein. Aktuell soll er zu den Rostocker Hells Angels gehören.
Warum Sebastian K. den Verein gründete, kann mit zweierlei Maß gemessen werden. Einerseits starb seine Mutter selbst an Krebs und er reichte die Spenden auch weiter, anderseits könnte es berechnendes Verhalten sein, um sich Sympathiepunkte zu erschleichen.
Till Lindemann distanziert sich
Auf Anfrage der Zeitung distanzierte sich Till Lindemann. Er habe weder Ahnung von Sebastian K.s Vorleben gehabt noch ihn je getroffen. Zudem verurteile der Musiker Rechtsextremismus in jeder Form, hieß es weiter.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa