Peinlichster Berliner 2023: "Rammbock" Till Lindemann schnappt sich Platz eins
Berlin - Was haben Attila Hildmann (42), Beatrix von Storch (52, AfD), Volker Bruch (43), Fler (41) und nun Till Lindemann (60) gemeinsam? Richtig: Sie wurden vom Stadtmagazin "Tip" zum peinlichsten Berliner gekürt. Der Rammstein-Frontmann folgt damit Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger (62).
"Der Horrorclown des teutonischen Gebrauchs-Rocks beschäftigte in diesem Jahr die Gerichte gefühlt fast noch mehr als seine Pyrotechniker", begründete das Stadtmagazin die Wahl.
Den Titel des peinlichsten Berliner 2023 hat sich der Musiker auch hart erarbeitet. An ihm vorbeizukommen war fast unmöglich. Kaum ein Tag verging im Sommer ohne eine Meldung.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Sie reichen von Machtmissbrauch und K.o.-Tropfen zu einem perfiden System. So sollen überwiegend junge Frauen regelrecht gecastet worden sein.
Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Nordirin Shelby Lynn, nachdem sie nach einer Aftershowparty in Vilnius mit massiven blauen Flecken aufgewacht war und ihre Erfahrung mit Lindemann öffentlich gemacht hatte.
Der 60-Jährige hatte die Vorwürfe stets bestritten - via Anwälte. Sie gehen rigoros gegen die Berichterstattung vor. Angst vor Post der Star-Anwälte muss "Tip" aber nicht haben. Die Redaktion betont, dass das Ranking ein "satirischer Rückblick auf das Berliner Jahr 2023" sei.
Rammstein-Frontmann Till Lindemann folgt auf Patricia Schlesinger
So "jammerte der Dödel-Barde in den Song 'Ohne dich' die neue Zeile 'Und die Sänger vögeln nicht mehr' hinein." Und das, nachdem die Berliner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hatte. "Alle sehen eben nur die Peniskanone auf der Bühne, aber keiner den Hilferuf des sensiblen Sangeskünstlers dahinter. Schlimm", heißt es abschließend.
Im vergangenen Jahr schnappte sich noch Patricia Schlesinger die Krone. Dieses Jahr schaffte sie es nicht einmal mehr unter die Top 30. Stattdessen thront nun "Rammbock" Lindemann an der Spitze. Er schickt Berlins Verkehrs- und Umweltsenatorin bzw. Spaßbremse Manja Schreiner (CDU) auf Platz zwei.
Interessant: Neben Skandal-Influencer Julian Zietlow (Platz fünf) ist auch Ex-Hertha-Manager Fredi Bobic (Platz sieben) weit vorne zu finden. Er bekam nach seiner Drohung gegen einen TV-Reporter den passenden Titel "Scheuermann" verliehen.
Peinlichster Berliner 2023: Die komplette Liste
- Horrorclown: Till Lindemann
- Spaßbremse: Manja Schreiner, Berliner Verkehrs- und Umweltsenatorin
- Papiertiger: Holger Friedrich, Verleger
- Lost Place: Signa Real Estate Germany
- Sabberlott: Julian Zietlow, Fitness-Influencer
- Radikal dogmatisch: Anti-Israel-Performance an der UdK
- Scheuermann: Fredi Bobic, Ex-Geschäftsführer von Hertha BSC
- Altbauherrin: Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin
- Plage der Nation: Julian Reichelt, Medienschaffender
- Hitlerjunge: Arafat Abou-Chaker, Familienmensch
- Mannomann: Valentin Moritz, Schriftsteller
- K-Frage: Kai Wegner, Regierender Bürgermeister
- Kostümjude: Fabian Wolff, Publizist und Lehrer
- Minuspol: Dirk Stettner, CDU-Fraktionschef
- Wladimist: Stefan Kotré, AfD-Bundestagsmitglied
- Rufschaden: Ferdinand von Schirach, Schriftsteller
- Der Brüller: Das Phantom-Raubtier im Berliner Speckgürtel
- Weckdienst: Gunnar Lindemann, AfD-Abgeordneter
- Dünnes Eis: Claudia Pechstein, Eisschnellläuferin
- Teure Genossin: Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin
- Tinderwahn: Bettina Jarasch, grüne Fraktionschefin
- Faustabwehr: Marius Gersbeck, Hertha-Torwart
- Steuerfrau: Gerda Hofmann, Ministerialrätin
- Große Lippe: Attila Strauß, Schönheitschirurg
- Spazierschock: Jens Spahn, CDU-Fraktionsvorsitzender
- Alles Egale, lieber Max: Berlins Theater, die kollektiv den 150. Geburtstag von Max Reinhardt vergaßen
- Scheindebatte: Felor Badenberg, Justizsenatorin
- Welpenschmutz: Letzte Generation, Klimaaktivist:innen
- Besser-Ossi: Ingo Schulze, Schriftsteller
- Mieses Timing: Nura, Rapperin
Titelfoto: Malte Krudewig/dpa