Kayla Shyx reagiert auf Urteil im Fall Lindemann: "Schlag ins Gesicht"

Berlin - Kayla Shyx (21) gehörte zu den ersten in Deutschland, die sich prominent im Rammstein-Skandal geäußert haben. Sänger Till Lindemann (60) erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen die YouTuberin.

Die Strategie von Rammstein-Sänger Till Lindemann (60), mit Star-Anwälten gegen die Vorwürfe junger Frauen wie Kayla Shyx (21) vorzugehen, zeigte erste Erfolge.
Die Strategie von Rammstein-Sänger Till Lindemann (60), mit Star-Anwälten gegen die Vorwürfe junger Frauen wie Kayla Shyx (21) vorzugehen, zeigte erste Erfolge.  © Malte Krudewig/dpa, Screenshot/Instagram/kayla_shyx (Bildmontage)

Mit ihrem 35-minütigen Video auf YouTube "Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert" hatte Kayla Shyx die Debatte rund um die Anschuldigungen hierzulande weiter in Fahrt gebracht.

Rund 5,9 Millionen Menschen sahen den Clip bis heute, in dem die 21-Jährige über ihre Erfahrungen mit systematisch für Sex rekrutierten Mädchen, Machtmissbrauch sowie Alkohol und Drogen am Rande von Rammstein-Konzerten spricht.

Doch damit handelte sich die YouTuberin auch gehörigen Ärger ein. Denn Till Lindemann ging mit den Anwälten der Kanzlei "Schertz Bergmann" gegen die 21-Jährige vor - und erwirkte vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen Kayla Shyx.

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Till Lindemann Spricht Lindemann hier vom Rammstein-Aus? "So fällt es gar nicht leicht zu gehen"

"Das Landgericht Hamburg hat nun in allen Aussagen, die angegriffen wurden gegen mich entschieden, was im Sinne des Äußerungsrechts für mich sehr überraschend und enttäuschend ist", äußerte sich Kayla Shyx nun erstmals zu dem Urteil. Ihr Fazit: "Die Gerichtsentscheidungen [...] sind einfach ein Schlag ins Gesicht."

Aus ihrem Video habe sie daher 30 bis 40 Sekunden herausschneiden müssen. "Der Rest steht." Ebenfalls bitter für Shyx: "Außerdem muss ich jetzt die Gerichtskosten gegen einen 60-jährigen Multimillionär tragen."

Kayla Shyx vs. Till Lindemann: Rammstein-Sänger hat vor Gericht Erfolg gegen die YouTuberin

Die sogenannte "Penis-Kanone" wurde nach den Vorwürfen von Rammstein aus dem Bühnenprogramm genommen.
Die sogenannte "Penis-Kanone" wurde nach den Vorwürfen von Rammstein aus dem Bühnenprogramm genommen.  © Carsten Rehder/dpa

Die Intention ihres Videos sei es gewesen, junge Mädchen zu schützen - "weil ich als 21-Jährige zu gut weiß, wie schnell man sich als Mädchen unter Druck gesetzt fühlt, wie schwer es manchmal ist, nein, zu sagen und für sich einzustehen."

Weiter erklärt die Influencerin, dass sie nicht damit gerechnet habe, in der Folge "immensen Hass, undenkbare Drohungen und maßlose Übergriffigkeit von Erwachsenen" zu erfahren.

Trotzdem beharrt Kayla Shyx darauf, in ihrem Clip aufrichtig von ihren Erlebnissen berichtet zu haben. "Alles, was ich von meiner Erfahrung erzählt habe, ist nichts als die Wahrheit. Ich weiß, ich habe das richtige getan."

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Im weiteren Verlauf ihrer Stellungnahme auf Instagram liest die Berlinerin ihren rund 854.000 Followern die Passagen vor, deren Äußerungen ihr gerichtlich verboten worden sind.

Was Till Lindemann betrifft, bleibt sie dabei: "Was ich ihm vorwerfen kann, ist, dass er ein alter Mann ist, der seine Position als Weltstar ausnutzt, um mit Mädchen Sex zu haben."

Auch gegen Shelby Lynn läuft ein Verfahren am Landgericht Hamburg

Shelby Lynn (24) hat den Rammstein-Skandal mit einem Posting bei Twitter ins Rollen gebracht.
Shelby Lynn (24) hat den Rammstein-Skandal mit einem Posting bei Twitter ins Rollen gebracht.  © Screenshot/Instagram/shelbys69666 (Bildmontage)

Von dem Urteil will sich Shyx nicht entmutigen lassen. Auch anderen Frauen in ihrer Position sichert die YouTuberin weiter ihre Unterstützung zu: "Ich hoffe, Ihr lasst Euch durch das nicht die Hoffnung nehmen, an die Öffentlichkeit zu gehen, vor Gericht zu gehen, wenn Euch selbst Unrecht widerfahren ist."

Losgetreten hatte die Welle von Anschuldigungen gegen Rammstein und Till Lindemann im Besonderen die Irin Shelby Lynn (24). Auf Twitter hatte die junge Frau behauptet, nach einem Konzert vermutlich mit K.-o.-Tropfen betäubt worden zu sein. Am nächsten Morgen sei sie mit blauen Flecken aufgewacht.

Auch gegen Lynn läuft ein Verfügungsverfahren am Landgericht Hamburg. Doch die 24-Jährige kündigte bereits an, sich nicht mundtot machen zu lassen.

Derweil ist sich Till Lindemann seiner Sache - mit seinen Anwälten und den Gerichtsurteilen im Rücken - offenbar sehr sicher. Immer wieder provoziert der 60-Jährige seine Kritiker, aber auch die mutmaßlichen Opfer, mit umgedichteten Songtexten oder T-Shirt-Aufdrucken, die indirekt auf die Vorwürfe anspielen.

Titelfoto: Malte Krudewig/dpa, Screenshot/Instagram/kayla_shyx (Bildmontage)

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