"Tatort"-Schurke Bartholomäi verrät: Darum ist das Schauspieler-Leben in Berlin so hart
Berlin - "Tatort"-Schurke Florian Bartholomäi (37) sieht viele deutsche Schauspieler zunehmend am Rande der Existenznot - besonders in der Hauptstadt.
"Ich bin vor knapp 20 Jahren nach Berlin gekommen. Es gab Leerstand, günstige Mieten, und ich dachte: 'Okay, super. Schauspiel ist eh ein harter Beruf. Man hangelt sich so von Projekt zu Projekt und in Berlin klappt das irgendwie'", sagt der 37-Jährige in einem dpa-Interview.
"Mittlerweile ist es in Berlin so teuer geworden, dass Schauspielende nicht mehr so eine Freiheit haben, Projekte abzusagen, in denen sie sich nicht sehen. Ich glaube, diese Freiheit verschwindet langsam", erläutert Bartholomäi.
"Die Produktionsfirmen sind ebenfalls Leidtragende. Alle Kosten sind deutlich nach oben gegangen. Doch die Sender oder Förderer geben nicht unbedingt mehr Budget. Dreharbeiten sind wahnsinnig teuer und es gibt mittlerweile viele Drehprojekte, die im Ausland stattfinden müssen", fährt er fort.
Es wäre wichtig, die Budgets anzuheben, meint der Schauspieler. "Doch häufig ist die Kulturbranche die Erste, wo Abstriche gemacht werden, wenn gespart werden muss. Das ist sehr, sehr schade."
Das TV-Publikum kennt Bartholomäi vor allem als TV-Schurken. Er war allein in 14 Tatort-Krimis dabei - und neunmal der Täter.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa