"Tatort"-Star Jan Josef Liefers feiert runden Geburtstag und kann sich nicht verstecken
Berlin - Mit dem Münster-"Tatort" packt Jan Josef Liefers als schnöseliger Rechtsmediziner ein Millionenpublikum. Nun wird der Schauspieler 60 Jahre alt.
Sein Plan ist aufgegangen. Zumindest ganz am Anfang, wie Schauspieler Jan Josef Liefers 2022 in der MDR-Talkshow "Riverboat" erzählt.
Denn für seine Rolle als schnöseliger Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne im beliebten "Tatort" aus Münster hat er sich Bart, Brille und Anzug als Dresscode ausgedacht, um privat seine Ruhe zu haben. Und tatsächlich: Anfangs hätten ihn "Tatort"-liebende Verkäufer im Lebensmittelladen in Berlin nicht erkannt.
Das dürfte sich mittlerweile geändert haben. Liefers gilt als einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands. Am morgigen Donnerstag wird der gebürtige Dresdner, der sich gerne mit markanten Brillen zeigt, 60 Jahre alt.
Als populäre Nervensäge im "Tatort" genießt Liefers Kultstatus. Zudem spielt er in vielen Kino- und Fernsehfilmen prominente Rollen und ist als Musiker mit seiner Band "Radio Doria" aktiv.
Daneben positioniert sich der Schauspieler, der in der DDR aufwuchs und in Berlin lebt, auch zu gesellschaftlichen und politischen Themen.
Kurz vor Mauerfall: Jan Josef Liefers war Redner bei Demo
Mit gerade mal 25 trat er am 4. November 1989 - kurz vor dem Fall der Mauer - als Redner bei der legendären Alexanderplatz-Demonstration auf, bei der Hunderttausende gegen Gewalt und Unterdrückung im Stasi-System protestierten.
Während der Pandemie hatte sich Liefers immer wieder zur Corona-Politik geäußert und dafür zeitweise teils heftige Kritik einstecken müssen.
Im April 2021 hatte er sich bei der umstrittenen Videoaktion #allesdichtmachen beteiligt. Damals kritisierten Menschen aus der Film- und Fernsehszene mit satirischen Videos im Internet den Umgang mit dem Coronavirus, was kontroverse Reaktionen hervorrief.
Liefers besuchte später dann eine Intensivstation in einem Krankenhaus und arbeitete dort mit.
Titelfoto: David Inderlied/dpa