Fehlgeburt kostete Tanja Szewczenko fast das Leben: "Beinahe in der Einfahrt verblutet"
Köln – Tanja Szewczenko (45) ist unter die Autoren gegangen. Mit ihrem Debütroman erreichte sie binnen weniger Tage den fünften Platz auf der "Spiegel"-Bestsellerliste. Eine Tatsache, die die dreifache Mama tief berührt. Denn ihre traumatischen Erlebnisse hallen noch immer nach.
Tanja weiß, wovon sie spricht, wenn von Fehlgeburten die Rede ist. Sie selbst erfuhr diesen grauenhaften Verlust mehrmals am eigenen Leib.
Vor der Geburt ihrer Zwillinge Luis und Leo (beide ein Jahr alt) hat die einstige Eiskunstläuferin einige Fehlgeburten erlitten. In den vergangenen acht Jahren verloren sie und Ehemann Norman Jeschke (43) viermal hintereinander ein Kind.
"Ich wurde immer sehr schnell schwanger, doch durfte ich die Babys nie behalten", eröffnete die jetzige Dreifach-Mama dem Magazin "Bunte".
Zwei Kinder habe sie in der siebten, eins in der neunten und eins nach der 14. Schwangerschaftswoche verloren.
Die teilweise traumatischen Erlebnisse hat Tanja in ihrem Buch "Durch die Hölle zum Glück" niedergeschrieben und verarbeitet.
Am gestrigen Mittwoch erfuhr sie dann, dass ihr Buch schon jetzt ein voller Erfolg zu sein scheint. Unter Tränen meldete sie sich bei den Fans.
Tanja Szewczenko feiert mit eigenem Buch große Erfolge
Tanja wäre fast verblutet
"Ich wusste, ich fange an zu heulen, wenn ich das ausspreche. Ich bin so gerührt. Ich kann es nicht fassen, nicht glauben", erzählte Tanja, während sie ihr Buch in den Händen hielt.
Sie finde toll, dass Frauen durch das Buch anfangen, ihre Fehlgeburten zu verarbeiten. Denn durch das Buch sei auch Tanja bewusst geworden, dass Frauen "selbst manchmal gar nicht sehen", wie stark sie eigentlich seien.
Davon kann Tanja ein Lied singen. "Bei der vorletzten Fehlgeburt wäre ich beinahe auf der Einfahrt unseres Hauses verblutet. Eine Nachbarin fand mich und rief den Krankenwagen. Ich erinnere mich nur noch, dass ich auf dem Boden lag und dachte, das war’s jetzt", erinnert sich die starke Mutter.
Noch einen letzten Embryo-Transfer nahm Tanja danach auf sich. Ohne Erfolg. Auch dieses Kind verlor das Ehepaar in der siebten Woche.
Für Tanja war damals klar, dass sie das Ende ihres Kinderwunsches erreicht hatte. Erst nach einer Immuntherapie, der sich Ehemann Norman unterzog, wurde Tanja auf natürlichem Wege - wie durch ein Wunder - schwanger. In der 34. Woche kamen die Jungs dann zur Welt.
"Sie wogen jeder kaum über ein Kilo, waren so winzig wie Puppen. Als wir die beiden endlich mit nach Hause nehmen durften, war das ein magischer Moment", erinnert sich Tanja.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tanjaszewczenko