"Tagesschau"-Sprecher verrät: Diese Nachricht vorzulesen, war fürchterlich

Hamburg - Dieser Tag veränderte sein (Berufs-)Leben! Seit mehr als sieben Jahren moderiert Constantin Schreiber (45) die "Tagesschau" und sieht sich konfrontiert mit Themen wie Terror, Hass, Krieg, Krankheiten und Tod. Wie er damit umgeht, verriet er nun.

"Tagesschau"-Moderator Constantin Schreiber (45) hat gelernt, mit der Negativität der Nachrichten umzugehen.
"Tagesschau"-Moderator Constantin Schreiber (45) hat gelernt, mit der Negativität der Nachrichten umzugehen.  © Focke Strangmann/dpa

In den seltensten Fällen geht es in den Nachrichten um schöne Geschichten, meist weisen sie eine gewisse Negativität auf. Damit umzugehen, ist nicht immer einfach, das weiß auch Schreiber. "Ich habe gemerkt, dass man etwas dagegen tun kann, indem man Zeit und Aufmerksamkeit auf Dinge lenkt, die einen stärken und mit positiven Eindrücken und Gefühlen ausfüllen", erzählte der 45-Jährige im Bunte-Interview.

Mittlerweile nehme er sich bewusst Zeit und suche bestimmte Situationen, um etwas anderes zu machen. "Ich konzentriere mich dann auf das Zusammensein mit Freunden und Familie, auf Reisen, auf ein gutes Buch, auf das Spielen mit den Kids", sagte Schreiber.

Vor allem ein bestimmter Tag änderte seinen Blick auf das Geschehen: der Kriegsbeginn in der Ukraine im Jahr 2022. "Bis zum Ukraine-Krieg war es für mich nie ein Thema, wie ich mit schlechten Nachrichten umgehe. Als der Krieg begann, habe ich dann gemerkt, dass eine Schutzhülle durchbricht und mich zum ersten Mal die Frage beschäftigt: Was macht man, wenn man merkt, dass es zu viel wird?", erklärte der Moderator, den in besagter "Tagesschau"-Ausgabe ein Schaudern durchzog.

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Ebenso schockiert hätte ihn die Nachricht von der ermordeten Shiri Bibas und ihren beiden Söhnen. "Ich habe die Meldung vorgelesen, dass die Hamas-Geiseln nicht mehr am Leben sind. Zu erfahren, wie sie umgebracht wurden, war fürchterlich", gab Schreiber zu, der mittlerweile auf eine Tätigkeit aus seiner Jugend zurückgreift, um mit den Schreckensmeldungen klarzukommen.

"Tagesschau"-Moderator lenkt sich mit E-Piano ab

Seit sieben Jahren moderiert der 45-Jährige die "Tagesschau".
Seit sieben Jahren moderiert der 45-Jährige die "Tagesschau".  © NDR/Thorsten Jander

Um der Negativität zu entkommen, setzt sich Schreiber ans Klavier. Als Kind hatte er bereits in die Tasten gehauen, mit 14 Jahren aber wieder aufgehört. Weil seine Tochter Klavierspielen lernte und im Wohnzimmer ein einfaches E-Piano stand, nutzte er die Gelegenheit aus.

"Es war zur Corona-Zeit im Winter, die Nächte waren lang und dunkel, keine Ablenkung", erinnerte er sich. "Ich war einfach gelangweilt und dachte mir: 'Kannst ja mal schauen, ob du noch was kannst.'"

Auch wenn Schreiber es zunächst als "komisch" empfand, war es zugleich ein erfüllendes Gefühl, wie er es nannte. "Ich habe mir gedacht: 'Wie konnte ich ohne das alles eigentlich die ganzen Jahre leben?'", sagte der 45-Jährige, der im Privaten die stille, musikalische Bühne nutzt.

Titelfoto: Focke Strangmann/dpa

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