"Stolzmonat": Mit dieser Aktion gegen rechts begeistert ein Influencer das Netz!
Deutschland - Mit dem "Stolzmonat" protestieren rechtsextreme Gruppen gegen Anhänger der LGBTQ-Community. Ein Influencer dreht den Spieß nun um - und setzt dem Hass im Netz damit einen neuen Trend entgegen!
Bunte Flaggen in ganz Deutschland: Der Juni steht vielerorts im Zeichen des Pride Month. Rechtsextreme Störenfriede versuchten bereits im vergangenen Jahr, die Regenbogenbewegung mit ihrem "Stolzmonat" zu torpedieren, wie T-Online nun berichtete.
Vor allem im Netz formierte sich der Widerstand: Unter dem Hashtag #Stolzmonat verbreiteten massenhaft Profile die Botschaft, Schwarz-Rot-Gelb sei "bunt genug". Prominenter Teilnehmer war auch Björn Höcke (52) von der Alternative für Deutschland (AfD).
Diverse ideologisch geprägte Online-Shops verkaufen zudem Produkte mit der Aufschrift "Stolzmonat".
Wem gehört der "Stolzmonat"? Der Influencer Fabian Grischkat beantwortet die Frage mit einer eindeutigen Aktion.
"Stolzmonat" markenrechtlich geschützt
Noch vor dem Beginn neuer "Stolzmonat"-Hetz-Kampagnen kam der Webvideoproduzent und Moderator Fabian Grischkat (23) etwaigen Trollen zuvor, registrierte die Bezeichnung "Stolzmonat" als Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA).
Anmelderin ist die Media Force GmbH aus Mönchengladbach. Sie unterstützt Grischkat bei der Aktion. Gegenüber T-Online erklärt der 23-Jährige: "'Stolzmonat' ist doch nur die Übersetzung von 'Pride Month', wieso sollten wir das nicht auch nutzen?"
Es ginge laut Grischkat nicht darum, andere Anbieter für die Nutzung des Zeichens abzumahnen. Man wolle vielmehr den Begriff wieder mit den ursprünglichen Ideen und Idealen verknüpfen.
Widerstand kündigt sich an
Noch läuft die Widerspruchsfrist. In dieser Zeit können Beanstandungen gegen die Anmeldung der Marke beim Amt eingereicht werden.
Sascha Schlösser ist Kandidat der AfD für die Europawahl. Der Anwalt aus Erfurt sei bereits beauftragt worden, "gegen die Anmeldung der Wortmarke 'Stolzmonat' mit allen rechtlichen Mitteln" vorzugehen.
Im Online-Shop von Fabian Grischkat werden dagegen schon fleißig diverse Merchandise-Artikel und T-Shirts angeboten.
Gepusht wird die Initiative auch durch einen eigenen Werbefilm. Alle Gewinne sollen an die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gespendet werden, die sich gegen die Diskriminierung von sexuellen Minderheiten und Trans-Personen einsetzt.
Fabian Grischkat betont: "Ich finde es wichtig, daran zu erinnern, wie queere Menschen von Nationalsozialisten erniedrigt und verfolgt wurden."
Titelfoto: Fotomontage: Slavek Ruta/Zuma Press/dpa, Screenshot/stolzmonat.store