Steven Spielberg kritisiert Streaming-Dienste: Filmemacher wurden "vor den Kopf gestoßen"
Los Angeles - Dass Steven Spielberg (75) das Kino liebt, ist bekannt. So äußerte die Regie-Legende nun auch deutliche Worte gegenüber einigen Streaming-Anbietern.
In einem Interview mit der New York Times kritisierte Spielberg ("Indiana Jones", "Jurassic Park", "Der weiße Hai") die gleichzeitige Veröffentlichung von Filmen im Kino sowie bei Streaming-Services während der Corona-Pandemie.
Einige seiner "besten Filmemacher-Freunde" seien buchstäblich "vor den Kopf gestoßen worden" - man habe sie völlig unzeremoniell ohne Kinopremieren abgespeist, sagte der Regisseur.
Zur gleichen Zeit hätten Streaming-Dienste dank höheren Abonnement-Preisen Rekordgewinne eingefahren.
Konkret bezog sich Spielberg auf die überraschende Ankündigung von Warner Bros. Ende 2020, alle Filme des nächsten Jahres parallel zum Kino-Start auch auf der Streaming-Plattform HBO Max zu veröffentlichen.
Vor allem ältere Zuschauer würden von dem sozialen Erlebnis in einem Kino besonders profitieren, sagte Spielberg. Früher habe man den Saal mit einem Lächeln verlassen und gesagt: "Seid ihr nicht froh, dass wir heute Abend ausgegangen sind, um diesen tollen Film zu sehen?" Der 75-Jährige machte deutlich, dass er diese Magie von früher wieder zurück haben wolle.
"Ich glaube, das Kino wird wiederkommen. Das glaube ich wirklich", sagte Spielberg. Die Bedingung dafür sei allerdings, dass neue Filme wieder richtig gut sein müssten, sodass die Leute auch wirklich wieder ins Kino gehen würden.
Übrigens: Wer schon gebannt auf den nächsten Film von Steven Spielberg höchstpersönlich wartet, muss sich gar nicht mehr allzu lange gedulden. Am 26. Januar 2023 startet in den deutschen Kinos der semi-biografische Film "Die Fabelmans".
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