Stefanie Giesinger: Auch Hass bei Social Media hat sie in die Depression getrieben

Berlin - Bereits Ende April hatte Stefanie Giesinger (26) offen und ehrlich über ihre Depression und die damit verbundenen Selbstmordgedanken gesprochen.

Mittlerweile kann Stefanie Giesinger (26) wieder lachen, doch 2020 war nach eigener Aussage das bislang schlimmste Jahr ihres Lebens.
Mittlerweile kann Stefanie Giesinger (26) wieder lachen, doch 2020 war nach eigener Aussage das bislang schlimmste Jahr ihres Lebens.  © Britta Pedersen/dpa

In einem Interview mit dem Magazin "Emotion" ist die "Germany’s Next Topmodel"-Gewinnerin jetzt noch einmal auf diese schwere Phase in ihrem Leben eingegangen und hat dabei herausgestellt, dass auch die Social-Media-Welt zu ihrer Krankheit beigetragen habe.

"Instagram war für mich lange ein negativ behafteter Ort, obwohl es großer Bestandteil meines privaten und beruflichen Alltags ist", berichtete die 26-Jährige.

Hasskommentare hätten sie immer wieder fertig gemacht und Verunsicherung hervorgerufen. "Ich bin einfach nur noch durch mein eigenes Leben gerannt und habe mich dabei verloren", gab sie preis.

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Erst in der Therapie habe sie gelernt, dass sie ihre Haltung zu den sozialen Medien radikal ändern müsse. "Ich habe gemerkt, dass ich nicht mit Social Media aufhören, sondern daran arbeiten muss, wie ich die Bewertungen aufnehme", erklärte sie.

Schließlich müsse man in jedem Job mit Kritik umgehen, stellte das gefragte Model klar, auch wenn diese für normale Arbeitnehmer sicherlich nicht auf der gleichen privaten Ebene erfolgt, wie das in den sozialen Netzwerken mittlerweile gang und gäbe ist.

Stefanie Giesinger nimmt nach ihrer Therapie nur noch ausgewählte Job-Angebote an

Stefanie Giesinger: "2020 war für mich das schlimmste Jahr meines Lebens"

Stefanie Giesinger (l.) wird inzwischen von ihrer besten Freundin Leni gemanagt.
Stefanie Giesinger (l.) wird inzwischen von ihrer besten Freundin Leni gemanagt.  © Screenshot/Instagram/stefaniegiesinger

Außerdem habe Giesinger auch gelernt, bei der Arbeit kürzer zu treten. Sie wollte es nach eigener Aussage stets allen recht machen und konnte sich nur schwer dazu durchringen, auch mal einen Job abzusagen, weil sie niemanden enttäuschen wollte.

Der Druck bei Social Media und der Stress im Berufsleben gipfelten in einem dramatischen Lebensabschnitt.

"2020 war für mich das schlimmste Jahr meines Lebens. Ich hatte Depressionen und sehr realistische Suizidgedanken", schilderte sie die Schattenseiten ihres Erfolgs. In dieser Phase habe sie die ganze Zeit Antidepressiva genommen. "Da rauszukommen, ging nur mit Therapie."

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Inzwischen hat Stefanie sich auch von ihrem Management getrennt und wird jetzt von ihrer besten Freundin Leni betreut. Job-Angebote wählen die beiden nun mit Bedacht aus. "Wir handeln aus dem Herzen, arbeiten nur noch mit Menschen zusammen, die unsere Werte teilen", stellte die Promi-Dame klar.

Und auch wenn sie eine schwere Zeit durchgemacht hat, zieht Stefanie Giesinger etwas Positives aus dieser Erfahrung: "Ich fühle mich extrem frei und habe das Gefühl, richtig erwachsen geworden zu sein", teilte sie mit.

Solltet auch Ihr von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa

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