Star-Regisseur geehrt: "Wie wenn Oppenheimer den Albert-Einstein-Preis erhält!"

Hamburg - Im Rahmen der Deutschlandpremiere des bereits im Vorfeld viel gelobten Melodramas "Emilia Pérez" wurde am Samstagabend beim Filmfest Hamburg der französische Star-Regisseur Jacques Audiard (72, "Wo in Paris die Sonne aufgeht") mit dem ersten von zwei Douglas-Sirk-Preisen dieses Jahr ausgezeichnet.

Regisseur und Drehbuchautor Jacques Audiard (72) erhielt am Samstagabend beim Filmfest Hamburg den Douglas-Sirk-Preis.  © Tag24/Madita Eggers

Bereits seit knapp 30 Jahren wird der Ehrenpreis im Rahmen des Festivals an Persönlichkeiten vergeben, die einen "außergewöhnlichen Beitrag zur Filmkultur geleistet haben", wie Leiterin Malika Rabahallah am Samstag betonte.

Dieses Jahr wird dieser gleich zweimal verliehen: "Ich bin neu, ich darf etwas Neues machen. Es sind fantastische Filme und fantastische Filmemachende. Warum noch ein Jahr warten?", begründete die 54-Jährige bei der Filmfest-Eröffnung ihre Entscheidung.

Der zweite Preis wird am 2. Oktober an die britische Regisseurin Andrea Arnold (63) im Rahmen der Premiere ihres Dramas "Bird" verliehen.

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Mit Jacques Audiard ehre man einen Regisseur, dessen Filme "nicht nur bewegen, sondern uns auch inspirieren und verändern", so Rabahallah. Von seinem neuesten Werk – "Emilia Pérez" schwärmt die Festivalleiterin schon seit Wochen: "Der Film ist einfach eine unfassbare Kinoerfahrung und ich beneide jede Person, die ihn noch nicht gesehen hat."

Das Musical-Drama mit Zoë Saldaña (46) als Anwältin Rita Moro Castro, Karla Sofía Gascón (52) als Emilia Pérez/ Juan "Manitas" Del Monte und Selena Gomez (32) in der Rolle der Jessi handelt von einem mexikanischen Drogenkartellboss, der seine Vergangenheit hinter sich lassen und ein neues Leben als Frau beginnen möchte.

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Fatih Akin (51), der sich selbst als "Fanboy" von Jacques Audiard bezeichnete, hielt trotz seiner Abneigung gegen Reden die Laudatio für sein Idol und ging danach sogar noch mit ihm Essen, wie der gebürtige Hamburger dem Publikum stolz verriet.  © Tag24/Madita Eggers

Für Festivalleiterin Malika Rabahallah ging ein Traum in Erfüllung

Für Filmfestleiterin Malika Rabahallah (54) ging mit der Preisverleihung ein Traum in Erfüllung. Sie selbst sei schon ihr ganzes Leben lang Fan des Regisseurs.  © Tag24/Madita Eggers

Mit viel Charme und Humor bedankte Jacques Audiard sich am Samstagabend beim Filmfest "aus tiefstem Herzen" für diese Ehre.

"Ich bin ganz begeistert, diesen Preis zu bekommen, der nach einem Mann benannt ist, der ein großes Genie des Melodramas war – ausgerechnet in dem Jahr, wo ich mein erstes Melodrama veröffentliche", so der 72-Jährige in seiner Dankesrede.

"Das wäre ungefähr so, wie wenn Oppenheimer den Albert-Einstein-Preis erhält, außer dass das natürlich nicht mehr passiert."

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Für Filmfestleiterin Rabahallah war die Preisverleihung ebenfalls ein ganz besonderer Moment, der ihr Herz schneller schlagen ließ, wie sie auf der Bühne verriet.

"Als Französin erfüllt es mich mit großem Stolz und großer Freude, dass Jacques Audiard ausgerechnet in meinem ersten Jahr den Douglas-Sirk-Preis erhält", so die 54-Jährige. "Seine Filme habe mich mein ganzes Leben begleitet und zu sehen, wie er hier in Hamburg gewürdigt wird, ist für mich wie ein Traum, der in Erfüllung geht."

In seiner Rede wandte sich der Regisseur und Drehbuchautor dann auch noch einmal direkt an Rabahallah: "Ich hoffe, Emilia Pérez bringt dir wie ein kleines Kleeblatt mit vier Blättern Glück für die nächsten Jahre!"

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