Tourauftakt für Silbermond! So hat sich die Band vorbereitet
Dresden - Am heutigen Samstag in Bassum (Niedersachsen) ist Tourstart. Silbermond sind mit ihrer "Auf Auf"-Show wieder auf Reisen, zwei Konzerte in Dresden stehen an, am 30. und 31. August im Rahmen der Filmnächte am Elbufer.
Vergangene Woche stattete die Band dem Chemnitzer Kosmos Festival einen musikalischen Besuch ab.
Silbermond, 1998 gegründet, das sind Stefanie Kloß (39), Johannes Stolle (41), Thomas Stolle (40) und Andreas Nowak (41). Wir sprachen mit Stefanie und Andreas per Zoom. Das Gespräch fand Ende Mai statt.
TAG24: Eure Tour beginnt am 15. Juni. Seid Ihr fit genug?
Stefanie: Wenn wir heute (31.5., Red.) noch auf die Bühne müssten, könnten wir das Konzert wahrscheinlich durchspielen. Ob es auch gut klänge, wer weiß? Aber im Ernst: Wir sind gut vorbereitet, das Set steht. Wir sind jetzt bei den Feinheiten, da beißen wir uns gerne fest, damit auch wirklich alles passt, wenn es dann so weit ist.
TAG24: Welcher Grad an körperlicher Fitness ist nötig, wenn man on tour ist, und wie sieht Eure Vorbereitung aus?
Andreas: Nach der Tour ist ja immer vor der Tour. Wir achten schon darauf, dass wir zwischendrin nicht bräsig werden.
Stefanie: Ich gehe regelmäßig joggen. Auch wenn die Jungs sagen, dass ich mehr spazieren gehe, als dass ich laufe, finde ich sehr intensiv, was ich da mache.
TAG24: Stefanie, Du als Frontfrau hast auf der Bühne am meisten zu tun, oder?
Stefanie: Nowi am Schlagzeug hat auch ordentlich zu tun. Insgesamt sind wir immer alle gefordert, besonders, wenn wir länger nicht live gespielt haben. Was mich anbetrifft, muss vor allem das richtige Atmen wieder eingeübt werden, damit auch bei schnellen Songs der Ton steht. Aber wir haben alle eine gute Grundfitness.
"Musik ist eben auch Magie"
TAG24: Ihr setzt Eure „Auf Auf“-Tour fort. Der Titelsong ist ein lebensfreudiger Gruß an den Sommer und die Liebe. Ist das Euer Lebensgefühl zurzeit?
Andreas: Na, jeder freut sich doch auf den Sommer, wenn man abends nur im T-Shirt draußen sein kann. Dass wir das mit Musik verbinden können, dass wir open-air spielen können, das empfinden wir als ein großes Geschenk des Universums an uns. Musik ist eben immer auch Magie, und so ein Konzert im Sommer ist einfach magisch.
TAG24: Das Land ist voller Streit und Hass, die Kriege in der Ukraine und in Gaza bestimmen auch bei uns weite Teile des öffentlichen Lebens, im September könnte die AfD in einigen Bundesländern nach der Macht greifen. Ihr wart immer auch eine politische Band. Beeinflusst all das die Tour?
Stefanie: Wir sind nicht vordergründig eine politische Band. Wenn man Teil der Gesellschaft sein will, ist man doch automatisch politisch. Dann geht es darum, Verantwortung zu übernehmen. Es war schon zu Beginn der Karriere keine Frage für uns, dass wir uns gegen Rechtsextremismus engagieren. Gerade jetzt fühlt sich die Zeit so wacklig an wie nie, das beschäftigt uns so wie viele andere Menschen. Man kann aber nicht nur dasitzen und sich beschweren. Wir alle entscheiden bei den Wahlen dieses Jahr, wie wir die Gesellschaft formen wollen und an welchem Punkt unsere Toleranz endet, wenn sich etwa eine rechtspopulistische Partei, die Rechtsradikale in ihren Reihen hat, demokratiefeindlich und rassistisch äußert. Für mich ist völlig klar, dass ich nur eine der demokratischen Parteien wählen werde.
TAG24: Meint Ihr, dass Eure Haltung Einfluss hat auf Eure Fans?
Andreas: Ich vermute, dass die Fans, die zu unseren Konzerten kommen, ohnehin ähnliche Ansichten haben wie wir.
Stefanie: Wir sind nicht naiv. Wir können mit unserer Musik die Welt nicht verändern, aber wir können Anstöße geben. Die Bühne ist ja auch eine Plattform, die Leute hören uns zu. Was sie machen mit dem, was sie von uns gehört haben, das ist aber ganz und gar ihre Sache.
Für das zweite Dresdner Konzert am 31. August gibt es noch Karten (je 69,90 Euro)
Titelfoto: Ralf Seegers