Sie war eine von Fassbinders Musen: Schauspielerin Margit Carstensen ist tot!

Heide - Sie gehörte zu den großen Fassbinder-Stars: Die Schauspielerin Margit Carstensen ist tot. Sie starb am Donnerstag im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus in Heide (Schleswig-Holstein).

Ihr letzter Auftritt ist schon sieben Jahre her, nun ist die Schauspielerin tot. (Archivbild)
Ihr letzter Auftritt ist schon sieben Jahre her, nun ist die Schauspielerin tot. (Archivbild)  © Annette Riedl/dpa

Das teilte die Agentin des Stars unter Berufung auf die Familie am Freitag mit. Carstensen galt als eine der Musen des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder (1945 - 1982) und ist auch in zahlreichen Produktionen der Film-Ikone zu sehen.

Bereits seit vielen Jahren lebte der ehemalige Star zurückgezogen in einem kleinen Dorf in Heide. Dort litt die starke Raucherin seit einiger Zeit an einem Lungenemphysem, welches ihr das Atmen erheblich erschwerte. Aufgrund ihrer Gesundheit nahm Carstensen auch keine Rollen mehr an.

Zuletzt war sie im Jahr 2016 im "Tatort - Wofür es sich zu leben lohnt" zu sehen. Zusammen mit Irm Hermann (†77) und Hanna Schygulla (79) spielte Carstensen ein ulkiges Trio alter Frauen, die aus moralischen Gründen zu Mörderinnen werden. Die Rolle der Kommissarin Klara Blum wurde von Eva Mattes (68) übernommen.

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Aufgewachsen ist die Tochter eines Arztes in Kiel. Nach einem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg stand sie auf zahlreichen Bühnen. Von 1965 bis 1969 gehörte sie dem Ensemble des Hamburger Schauspielhauses an.

Regiegenie, Wunderkind, ewiger Provokateur: Rainer Werner Fassbinder wurde nur 37 Jahre alt, er starb im Juni 1982. (Archivbild)
Regiegenie, Wunderkind, ewiger Provokateur: Rainer Werner Fassbinder wurde nur 37 Jahre alt, er starb im Juni 1982. (Archivbild)  © Frank Leonhardt/dpa

So erlangte Margit Carstensen bundesweiten Ruhm

Margit Carstensen pflegte enge Freundschaften mit mehreren berühmten Regisseuren. So auch mit Christoph Schlingensief (1960 - 2010). (Archivbilder)
Margit Carstensen pflegte enge Freundschaften mit mehreren berühmten Regisseuren. So auch mit Christoph Schlingensief (1960 - 2010). (Archivbilder)  © Bildmontage: Imago/Everett Collection, dpa

Nach ihrem Wechsel nach Bremen lernte sie 1969 den charismatischen Fassbinder am Theater kennen. Es entstand eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit. Mit ihm produzierte die gebürtige Kielerin Filme wie "Die bitteren Tränen der Petra von Kant" (1972) oder "Chinesisches Roulette" (1976), die sie bundesweit bekannt machten.

Doch nicht nur Fassbinder zählte zu ihren engen Branchen-Freunden, auch mit Christoph Schlingensief verband Carstensen eine jahrelange künstlerische Zusammenarbeit. In dessen Film "100 Jahre Adolf Hitler - Die letzte Stunde im Führerbunker" (1989) verkörperte sie Magda Goebbels.

Im Jahr 2019 erhielt Carstensen den Götz-George-Preis für ihr Lebenswerk.

Titelfoto: Bildmontage: Imago/Everett Collection, Annette Riedl/dpa

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