Shirin David bringt neuen Clip, doch einige Typen sind getriggert: "Männerhass!"
Berlin - In ihrem neuen Video lässt Shirin David (28) einen Mann all das erleben, was sonst Frauen tagtäglich widerfährt. Doch der Männerwelt schmeckt's so gar nicht ...
Der Mann hat gerade erst das Haus verlassen, da pfeift ihm auch schon die erste Frau hinterher. Nur wenige Meter weiter erntet er ein paar Catcalls von Bauarbeiterinnen, bevor er vor einem Auto von einer Frauengruppe bedrängt wird.
Dann taucht Shirin David auf und öffnet ungefragt ihren schwarzen Ledermantel vor dem jungen Mann. Dazu heißt es passend in den Lyrics: "Was regst du dich auf? Komm mal wieder runtеr / Gehst du wie 'ne Schlampе raus, musst du dich nicht wundern."
Im Video zu Shirin Davids neuer Single "Lächel doch mal" herrscht verkehrte Welt: Hier erfährt ein Mann all die Demütigungen, Erniedrigungen und Übergriffe, die sonst für junge Frauen den Alltag zum Spießrutenlauf machen.
Dass das nicht jedem gefällt, hat Shirin wohl einkalkuliert. So antwortete die Musikerin auf die Frage auf Instagram, wie viele Männer sich von dem Clip wohl angegriffen fühlen, mit "neun von zehn".
Eigentlich will das Video mit seinem Perspektivwechsel mehr Bewusstsein für übergriffiges Verhalten schaffen. Und vielleicht sogar die Herren der Schöpfung dazu anregen, einmal das eigene Tun zu hinterfragen.
Doch viele Männer scheinen sich von dem Clip ganz schön getriggert zu fühlen - wie die Kommentare beweisen, die Shirin David in ihrer Story einblendet. "Nicht alle Männer sind so und nicht alle Frauen werden angegrabscht [...]. Du bist für mich Geschichte", heißt es da etwa.
Ein anderer Hörer fühlt sich "extrem diskriminiert", während ein weiterer findet, solch eine "toxische Sch**ße" führe dazu, dass "Männerhass immer weiter verbreitet ist".
Shirin Davids neuer Song: "Lächel doch mal"
Shirin David: Neues Video zu "Lächel doch mal" lässt einige vor Wut schäumen
Ein User holt sogar die im Song nur ironisch zitierte Aussage ernsthaft wieder aus der Mottenkiste, nach der Frauen - wegen ihres Looks oder Verhaltens - selbst für die eigene Diskriminierung verantwortlich sind: "Überall, wo man hinschaut, nackte Frauen, aber natürlich ist der Mann wieder der böse Sexist."
Puh, da scheint Shirin David mit ihrem Video ja einen Nerv bei einigen Herren getroffen zu haben - und hat zugleich gezeigt, weshalb Songs wie "Lächel doch mal" sehr relevant sind.
Zumal Shirin damit selbst eine sexuelle Belästigung verarbeitet, die sie nach eigener Aussage im vergangenen Herbst erlebt hat.
Die Rapperin dürfte nur ein müdes Lächeln dafür übrighaben, dass ihr Video bei manchen Männern offenbar für Schnappatmung sorgt. In den YouTube-Trends stieg der Clip in der Kategorie "Musik" auf Platz eins ein.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/shirindavid