Sexismus-Eklat um Thilo Mischke: ARD reagiert auf Vorwürfe
Berlin - Er soll das neue Gesicht bei "ttt - titel, thesen, temperamente" werden - jetzt könnte Thilo Mischke (43) ein Sexismus-Eklat zum Verhängnis werden.
Bis Mitte Dezember wurde die wöchentliche Kultursendung im Ersten von Max Moor (66) moderiert, der seit 2007 mit seiner markanten Stimme und teilweise bissigem Humor durchs Programm führte.
Ab 2021 erhielt der Schweizer TV-Moderator Unterstützung von seiner Kollegin Siham El-Maimouni (39) und 2025 sollte eigentlich Mischke dazu stoßen und Moor ersetzen.
Allerdings schlug dem Journalisten aus Berlin bereits bei der Ankündigung der Neubesetzung scharfe Kritik bei Instagram entgegnen. Der Vorwurf: Sexismus!
Mischke veröffentlichte im Jahr 2010 ein Buch mit dem vielsagenden Titel "In 80 Frauen um die Welt". In dem Reisebericht der anderen Art, lässt sich Thilo in einer "Bierlaune" auf eine Wette mit seinen Kumpels ein: Wenn er es schafft, bei einer Weltreise 80 Frauen zu verführen, übernehmen seine Freunde die Kosten für den Trip.
Das Erste will Vorwürfe gegen Thilo Mischke gründlich prüfen und aufarbeiten
Und auch wenn er am Ende nicht annähernd auf die geforderte Zahl kommt und sogar noch die große Liebe findet, stößt das Buch auf Ablehnung.
"Weder 'ttt' schämt sich für diese extrem schlechte Wahl, noch Thilo Mischke für seine Haltung und die Gedanken hinter dem Buch", heißt es beispielsweise in einem Kommentar bei der Social-Media-Plattform.
Außerdem werden dem 43-Jährigen auch sexistische Aussagen in seinem Podcast "Alles muss raus" vorgeworfen, unter anderem in der Episode "Feminismus = First World Problem?".
Und die Missbilligung scheint auch bei der Sendeanstalt nicht auf taube Ohren zu stoßen. "'ttt' versteht sich als Magazin und Social-Media-Marke, die sich konsequent mit Themen wie Sexismus und toxischer Männlichkeit auseinandersetzt", heißt es in einem Statement bei Instagram.
Man nehme die Kritik ernst, weswegen es bereits seit Tagen intensive Gespräche gebe, um die Vorwürfe zu prüfen. Man wolle das Thema aufarbeiten und sich gründlich "mit den geäußerten Sorgen auseinandersetzen".
Titelfoto: Matthias Balk/dpa