Schwere Vorwürfe gegen "Feine Sahne Fischfilet"-Sänger Jan Gorkow: Band bezieht erneut Stellung
Berlin/Neubrandenburg/Rostock - Die Rede ist von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch: Die Rostocker Punk-Band "Feine Sahne Fischfilet" um Frontmann Jan "Monchi" Gorkow (34) wehrt sich gegen die Vorwürfe.
"Viele von euch haben mitbekommen, dass im Netz diffuse Anschuldigungen und Gerüchte gegen Monchi und die Band vorgebracht wurden", schreiben die Musiker auf ihrer offiziellen Instagram-Seite. Zuvor hatten die Rostocker behauptet, nicht zu wissen, worum es gehe.
Als der anonyme Blog "Niemand muss Täter sein" die Beschuldigungen am 12. Mai ins Netz stellte, hätte sich die Band "zunächst überfordert" gefühlt, beteuert sie.
"Wie geht man mit einer anonymen Internetseite um, die sich zuvor nie bei uns gemeldet hat und bei der man den Eindruck hat, dass es in erster Linie um Zerstörung geht?", ist die Frage, die sich die Band stellt.
"So viele Gerüchte, so wenig Wissen, so viel Internet. Allein, dass Leute behaupten, dass Christoph und Jacobus wegen solcher Vorwürfe die Band verlassen haben, ist totaler Quatsch", machen die Musiker ihrem Unmut Luft.
"Der erste Impuls, den wir hatten, als die Vorwürfe gegen uns auftauchten, war einfach nur zu sagen – 'Lasst uns in Ruhe! Das stimmt alles nicht.'", ergänzen "Feine Sahne Fischfilet" weiter in ihrem Posting. "Aber so einfach wollen und können wir es uns bei dem Thema nicht machen."
Vielmehr wollen sie "nicht jede Kritik einfach nur wegwischen", erläutern sie weiter, stellen aber im selben Atemzug klar: "Es gibt keine Fälle der sexualisierten Gewalt, die von uns ausging oder deren wir bewusst sind."
Jan "Monchi" Gorkow sagt nach Anschuldigungen Termine für Lesetour ab
Sie seien offen für das Gespräch, wenn es um "konkrete Vorwürfe" gehe, beteuern sie und ergänzen: "Völlig unabhängig von den letzten Wochen wollen wir Sachen bei uns weiter verändern."
Die Band könne "einfach nicht behaupten, noch nie respektlos, peinlich oder sexistisch gegenüber Frauen gewesen" zu sein, gibt sie zu Protokoll. Das solle sich von nun an ändern, weshalb sie sich auch Unterstützung geholt haben. "Wir wollen und werden Teil der Lösung sein und nicht des Problems", schließen sie den Beitrag ab.
Als die Vorwürfe erhoben wurden, war Jan "Monchi" Gorkow mit seinem autobiografischen Buch "Niemals satt. Über den Hunger aufs Leben und 182 Kilo auf der Waage" deutschlandweit mit siebzehn Stationen auf Lesetour.
Doch der 34-Jährige verschob am 19. Mai die restlichen Termine in Hamburg, Leipzig, Münster und Köln. Als Grund nannte er die "große Belastung" für sein Umfeld im Zusammenhang mit den "diffusen Anschuldigungen", wie er auf Instagram erklärte.
Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa