Schwere Vorwürfe gegen "Feine Sahne Fischfilet"-Sänger Jan Gorkow: "Schonungslos, gewalttätig"
Berlin/Neubrandenburg/Rostock - Getuschel um Jan "Monchi" Gorkow (34)! Gegen den Sänger der Punkband Feine Sahne Fischfilet werden im Netz heftige Anschuldigungen erhoben.
In dem linken Blog "Niemand muss Täter sein!" und der dazugehörigen Instagram-Seite "Keiner muss Täter sein" wird der 34-Jährige als "schonungslos, gewalttätig, narzisstisch, hart, maßlos" bezeichnet sowie als "grenzüberschreitend und bekennender Lokalpatriot". Zudem ist von "sexuellen Übergriffen" die Rede.
Es gebe "Anschuldigungen sexualisierter Gewalt und des Machtmissbrauchs", heißt es dort weiter. "Wir wollen hier allen Betroffenen größtmöglichen Schutz bieten und werden daher an dieser Stelle keine Einzelheiten über die Taten veröffentlichen."
Ferner fordern die Köpfe der Aktion: "Keine Bühne für Täter! Schluss mit dem Mackertum! Schluss mit sexuellen Übergriffen!"
Konkrete Vorwürfe nennt der Account demnach nicht. Dem Eintrag wurden Links zu Interviews und sonstigen Presseberichten hinzugefügt, die das gezeichnete Bild von Gorkow unterfüttern sollen.
Dabei geht es auch um seine kürzlich erschienen Autobiografie "Niemals satt", in dem der 34-Jährige von gewalttätigen Eskapaden als Fan von Hansa Rostock berichtet, von seinem Tourleben und Exzessen wie Fresssucht erzählt.
Am Donnerstagabend hat die Band Stellung genommen und veröffentlichte in den sozialen Medien ein Statement.
"Moin Leute, wir haben mitbekommen, dass es eine Seite im Internet gibt, die vermutlich demnächst gegen uns verschiedenste Vorwürfe veröffentlicht", heißt es dort vonseiten der Polit-Punker aus dem äußersten Nordosten Deutschlands.
Das Foto in dem Statement zeigt ein Logo mit dem Motto"Niemand muss Täter sein", dazu wurde dem Posting ein gleichlautender Hashtag beigestellt.
Feine Sahne Fischfilet veröffentlichen Statement auf Instagram und Facebook
"Keiner muss ein Täter sein!"
Instagram-Seite organisierte zuvor FLINTA*-Treffen in Leipzig-Connewitz
Band verspricht, sich den Vorwürfen zu stellen
Auch ihnen sei schleierhaft, worum es gehe, "aber wir werden diese Vorwürfe ernst nehmen und uns damit auseinandersetzen", versprachen die Musiker aus Mecklenburg-Vorpommern. "Wir haben auch in der Vergangenheit nie versucht, irgendwelche Vorwürfe zu deckeln."
Dann werden sie doch etwas konkreter. Ihnen sei bewusst, "dass eine Band, die nur aus Typen besteht, zu Problematiken führen kann", doch "genau aus diesem Bewusstsein heraus" hätten sie "verstanden, dass wir zuerst bei uns anfangen wollen und befinden uns hier mitten im Prozess", beteuerte das Quartett in dem Statement.
Zu diesem Zweck richtete die Band eine E-Mail-Adresse ein, die von "misc" betreut wird. Die "Agentur für kulturellen Wandel" coacht Unternehmen zum Thema Diversity und Empowerment, setzt sich für den Kampf gegen sexualisierte Gewalt ein.
Betroffene können sie über awarenessfsf@miscberlin.com kontaktieren. Damit sollen die Vorwürfe aufgearbeitet werden.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa