Schwer krebskranker Christoph Daum wird 70: Er hofft auf die vollständige Heilung
Köln – Christoph Daum (70) gibt die Hoffnung nicht auf. Der frühere Fußball-Meistertrainer glaubt trotz seiner schweren Krebserkrankung mit bisher 22 Chemotherapien an eine vollständige Heilung.

"Ein Arzt in den USA hat zu mir gesagt: Unser Ziel ist es, Sie krebsfrei zu machen", sagte Daum bei der Premiere der Sky-Doku über sein Leben an seinem 70. Geburtstag am heutigen Dienstag in Köln.
"Wenn du so einen Ausspruch hörst und die Ärzte so optimistisch sind, dann kannst du nicht unter diesem Level bleiben. Und dann will ich eher noch einen obendrauf setzen."
Zweifellos ist der Ex-Coach von Bayer 04 Leverkusen, dem VfB Stuttgart oder dem 1. FC Köln durch die Krankheit schwer mitgenommen.
"Wenn man meine Metastasen und Geschwüre sieht, sagt man, das kann gar nicht sein, dass der so gut drauf ist", berichtete Daum.
Grundsätzlich sei es "schon eine Riesensache, wenn wir diese Krankheit aus dem akuten Zustand in einen chronischen überführen können", gestand er.
Gelänge mehr, "wäre das nicht nur eine Riesensache für mich, sondern für Millionen andere Menschen. Das wäre ein Durchbruch und da arbeiten wir mit Nachdruck dran."

Christoph Daum empfindet sich im Kampf gegen den Krebs als "Versuchs-Karnickel"

Und dabei gehe er auch neue Wege. "Du bist auf eine gewisse Art und Weise ein Versuchs-Karnickel", sagte Daum: "Keiner weiß: Ist das der richtige Infusionsstoff, ist es die richtige Menge? Das ist ein bisschen Fahren im Nebel. Aber die individuell angemischten Infusionsstoffe schlagen sehr, sehr gut an."
Ende August hatte die Fußball-Ikone noch deutlich zurückhaltender geklungen. Dass der Krebs völlig weggeht wäre ein "Wunschtraum", erklärte Daum damals.
Offiziell seit Oktober 2022 kämpft er gegen einen bösartigen Lungentumor. Im Mai dieses Jahres lag er sogar mit einer Lungenentzündung zwei Tage lang im Koma.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa