Sarah Kuttner benutzt N-Wort in Podcast und kassiert heftigen Shitstorm
Berlin - Es sollte eigentlich eine Diskussion über das Verbot einzelner Worte werden und hat in einem Shitstorm für Sarah Kuttner (43) und einer Social-Media-Debatte über Rassismus geendet.
Auslöser war die 196. Episode von Matze Hielschers (43) Podcast "Hotel Matze" in der Kuttner und Kollegin Katrin Bauerfeind (40), die ihrerseits den Podcast "Bauerfeind + Kuttner" betreiben, zu Gast waren.
Das Gespräch drehte sich nach Aussage der 43-Jährigen eigentlich um das Verbot von Worten im deutschen Sprachgebrauch, was sie für schwierig halte, denn dadurch würden Leute Angst bekommen und daraus würden wiederum unschöne Dinge entstehen, wie sie in einem mehr als fünfminütigem Entschuldigungs-Video im Nachhinein zu erklären versuchte.
Zu diesem Zeitpunkt war der Schaden jedoch bereits angerichtet, denn die Autorin Jasmina Kuhnke (40), die unermüdlich gegen Rassismus kämpft, veröffentlichte einen Auszug aus besagter Episode in ihrer Instagram-Story.
Darin ist deutlich zu hören, wie die ehemalige Viva- und MTV-Moderatorin mehrfach das N-Wort gebrauchte, auch wenn sie damit niemanden beleidigen wollte, wie sie später beteuerte.
Rückblickend sei das N-Wort keine gute Wahl als Beispiel für die Diskussion in dem Podcast gewesen, wie die Berlinerin zugab.
Auch bei Twitter entbrannte ein Shitstorm
Autorin Jasmina Kuhnke stellt Sarah Kuttner für Verwendung von N-Wort öffentlich an den Pranger
"Ich finde generell, dass man jedes Wort auf der Welt sagen sollen dürfte, [...] nicht um aktiv Leute zu verletzen, aber alleine sowas wie das N-Wort", trat sie die Debatte los und ergänzte, dass sie nicht wisse, ob sie es noch sagen dürfe oder nicht.
Zudem wies sie darauf hin, dass jeder bei der Verwendung sofort wisse, was sich hinter der Abkürzung verberge, bevor sie das Wort in voller Länge in den Mund nahm und später sogar mehrfach wiederholte und sich dabei auf ein Zitat aus einem Buch berief.
Kuhnke stieß dabei besonders sauer auf, dass Kuttner sich als Opfer hingestellt habe "und die Menschen, die auf rassistische Sprache hinweisen die Täter" seien. Zudem warf sie Bauerfeind und Hielscher vor, nicht ganz deutlich eingeschritten zu sein, und das Gespräch unterbunden zu haben.
Letzterer habe im Gegenteil an einer Stelle des Podcasts Kuttner sogar noch versucht dazu zu animieren, dass N-Wort ein weiteres Mal zu verwenden.
Auch bei Twitter stellte die Social-Media-Aktivistin die Podcast-Episode an den Pranger, was dazu führte, dass der Hashtag "N-Wort" sich zeitweise sogar in den Twitter-Trends wiederfand.
Sarah Kuttner veröffentlicht eine ausführliche Entschuldigung bei Instagram
Sarah Kuttner ist nach üblen Anfeindungen sichtlich ergriffen und bittet um Verzeihung
In der Kommentarspalte zu ihrem letztem Instagram-Beitrag wurden binnen kurzer Zeit ein übler Shitstorm losgetreten und "unfassbar krasse Sachen" geschrieben, wie Kuttner berichtete. Das führte schließlich zu ihrer Stellungnahme, bei der sie sichtlich aufgewühlt erschien.
Doch auch ihre Entschuldigung kam nicht bei allen Usern gut an und wurde teilweise nur als eine Rechtfertigung angesehen, ohne ein "Reflektieren und Einsehen". Zudem warf der TV-Star Kuhnke alias "quattromilf" vor, dass sie sich nicht persönlich bei ihr gemeldet habe.
Die ließ das aber nicht gelten und wandte sich in ihrer Insta-Story erneut an Kuttner: "Es wird öffentlich das N-Wort reproduziert und man ist am Ende enttäuscht darüber, dass ich nicht privat den Hinweis darauf gebe", echauffierte sie sich.
Die Sache sei schließlich auch nicht im privaten Raum passiert. "Wir kennen uns nicht und ich verstehe Deine Erwartungshaltung an mich nicht. Du hast nicht mich mit dem Wort beleidigt, sondern eine ethnische Gruppe, der ich angehöre", stellte die 40-Jährige klar.
Sarah Kuttner hat nach dem krassen Shitstorm jedenfalls erst einmal die Nase voll von Social Media und kündigte eine längere Internet-Pause an.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/quattromilf, Screenshot/Instagram/diekuttner (Bildmontage)