Berlin - Wie ist es um Deutschlands Verteidigung, Wirtschaft und Sicherheit bestellt? Unter den Gästen von Sandra Maischberger (58) herrschte diesmal ungewohnte Einigkeit.
Nach den Sondierungen zum neuen Sondervermögen betonte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (50, SPD), vor welch enormen Herausforderungen Deutschland stehe.
"Es sind krasse Zeiten. Unsere Sicherheit ist von Russland bedroht und davon, dass sich die Amerikaner zurückziehen. Gleichzeitig hat unsere Wirtschaft große Probleme. Nur ein wirtschaftlich starkes Deutschland kann die Zukunftsaufgaben lösen", so Schwesig.
WELT-Autor Robin Alexander (49), Taz-Journalistin Anna Lehmann (50) und ARD-Wirtschaftsexpertin Anja Kohl (54) lobten die Vereinbarungen von Union und SPD gleichermaßen.
Kohl träumte von einem "Innovationsmotor Verteidigung", der dafür sorgen werde, dass "neues Wirtschaftswachstum entsteht, hoffentlich durch eine Hightech-Armee und KI". Lehmann schlug einen zusätzlichen Lastenausgleich vor, um Reiche stärker zur Kasse zu bitten.
Manuela Schwesig: "Alle sind sich der hohen Verantwortung bewusst"
Auch Ex-Bundespräsident Joachim Gauck (85) zeigte sich überzeugt. "Das ist keine Kriegspolitik, das ist Friedenspolitik", sagte er zur militärischen Aufrüstung. "Wie sich Trump gegenüber Selenskyj verhalten hat, zeigt, dass wir eine wirkliche Zeitenwende vor uns haben."
Statt einer "hoffnungsgarnierten Ohnmacht" brauche man eine "bewaffnete Friedfertigkeit", meinte Gauck und richtete damit auch Kritik in Richtung AfD, BSW und Linke, welche die militärische Aggression von russischer Seite in ihrem Wunschdenken nach Frieden verschleiern würden.
"Ich bin nach diesen ersten Tagen zuversichtlich, weil ich merke, alle sind sich der hohen Verantwortung bewusst", resümierte Schwesig. Der "Deutschlandplan" sei zur Stärkung der Wirtschaft und Sicherheit nötig, dazu gehörten auch Infrastruktur, vor allem Straßen, Brücken, Krankenhäuser, Kitas und Schulen.
Wie man angesichts des Fachkräftemangels und des grassierenden Reformstaus in Deutschland jedoch sicherstellen wolle, dass das Geld auch effizient eingesetzt werde, dazu äußerte sich keiner von Maischbergers Gästen.