Rosi Mittermaier im Alter von 72 Jahren gestorben
Garmisch-Partenkirchen - "Gold-Rosi" ist tot. Die deutsche Skilegende Rosi Mittermaier starb im Alter von 72 Jahren, wie ihre Familie am Donnerstag mitteilte.
Die frühere Skirennfahrerin und zweimalige Olympiasiegerin sei am Mittwoch "nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen". Die Mutter des früheren deutschen Ski-Stars Felix Neureuther (38) wurde 72 Jahre alt.
Mittermaier hatte für eines der größten Feste in der deutschen Olympia-Geschichte gesorgt, als sie in Innsbruck 1976 zweimal Gold in Abfahrt und Slalom und einmal Silber im Riesentorlauf holte.
"Diese einmalig emotionalen Momente fühlen sich noch heute so an, als wäre es gestern gewesen", hatte der frühere DOSB-Präsident Alfons Hörmann (62) gesagt.
Mittermaier wurde danach regelmäßig auf Innsbruck angesprochen. Die bodenständige Oberbayerin wurde als "Gold-Rosi" bekannt und war nach Olympia quasi ein Popstar.
"In meinem Elternhaus war ein ganzes Zimmer voll mit Post und Paketen. In einem Monat sind 27.000 Briefe gekommen, das hat uns der Postbote erzählt, der ist total narrisch geworden, weil er die ganze Flut rauf auf die Winklmoosalm bringen musste", erinnerte sich Mittermaier anlässlich ihres 70. Geburtstags.
Rosi Mittermaier: "Das reine Skifahren ist für mich immer noch das Schönste"
Sie liebte das Skifahren. "Das reine Skifahren ist für mich immer noch das Schönste, was es gibt und wo mir immer das Herz aufgehen wird", sagte die Alpin-Ikone,
Sich selbst auf die Leistungssportlerin von damals reduzieren lassen wollte sie sich nicht. Dafür hatte sie in ihrem Leben zu viele andere Ziele erreicht.
Als Werbebotschafterin etwa bereiste sie die Welt. Mit ihrem Mann, dem früheren Skirennfahrer Christian Neureuther (73), gründete Mittermaier in Garmisch eine Familie.
Sohn Felix wurde später der erfolgreichste deutsche Rennfahrer der Weltcup-Geschichte.
Mittermaier wurde am 5. August 1950 in München geboren und wuchs auf der Winklmoosalm oberhalb von Reit am Winkl auf, wo ihre Eltern eine Skischule und eine Gaststätte betrieben. Die Ausnahmesportlerin debütierte in der Saison 1966/1967.
Der Erfolg bei den Olympischen Spielen 1976 war der Höhe- und zugleich Endpunkt ihrer aktiven Karriere. Im selben Jahr trat die von den Fans "Gold-Rosi" genannte Sportlerin als Skirennfahrerin bereits zurück.
Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa