Roland Kaiser blickt zurück: Früher gab es auch mal "einen zwischen die Hörner"

Berlin - Schlager-Star Roland Kaiser ("Santa Maria") war einer der ersten Gäste in "Polaks Schlagertalk", einem neuen Podcast, von und mit Comedian und Autor Oliver Polak (47). Dabei ließ sich der singende "Kaiser" die ein oder andere Anekdote entlocken.

Roland Kaiser (71) tauschte Bühnen- gegen Podcastmikro und erzählte bei "Polaks Schlagertalk" aus seinem Leben.
Roland Kaiser (71) tauschte Bühnen- gegen Podcastmikro und erzählte bei "Polaks Schlagertalk" aus seinem Leben.  © Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa

Der 71-Jährige nahm sich knapp eine Dreiviertelstunde Zeit, um aus seinem Leben zu erzählen. Von seinem schwierigen Start (Kaiser wurde von seiner leiblichen Mutter vor einem Waisenhaus abgelegt), seinem Aufwachsen im Wedding, seiner Pflegemutter, der Arbeit im Supermarkt und der Zeit, wo es auf den Berliner Straßen auch mal "einen zwischen die Hörner" gab.

Kaiser, als Kind Rolling-Stones-Fan, ist heute für seine Texte bekannt, die gern tief blicken lassen. Schlager seien Lieder, die populär sind und jeder mitsingen kann. Schlüpfrige Inhalte stören dabei nicht. "Im Schlager gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man wählt das Herz oder ein Stück tiefer", sagte Kaiser.

Etwas an seiner Musik bereuen würde er nicht. Es sei eben immer eine große Menge Erotik mit im Spiel, so der 71-Jährige. Und wer genau hinhören würde, der fände sicher in dem ein oder anderen Lied "eine Gebrauchsanweisung für ordentliches Benehmen".

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Dass die Musik einmal sein Leben bestimmten würde, war zu Schulzeiten noch nicht abzusehen. Gesanglich sei Kaiser eher negativ aufgefallen. "Keine Benotung, da kein Gehör", lautete das Urteil seines früheren Musiklehrers.

Sportlich, sportlich: Roland Kaiser ist heute fitter den je

Der Kaiser ganz cool mit Sonnenbrille bei der "Kaisermania" am Dresdner Elbufer im vergangenen Jahr.
Der Kaiser ganz cool mit Sonnenbrille bei der "Kaisermania" am Dresdner Elbufer im vergangenen Jahr.  © xcitepress

Mit dem Singen klappte es schließlich doch noch. Der Berliner landete dank seiner "großen Schnauze" 1973 in einem Tonstudio, überzeugte, bekam direkt einen Dreijahresvertrag auf den Tisch gelegt und die wilde Schlagerreise ging los.

Zum Ende werden Polak und Kaiser nochmal ernst, sprechen über die chronische Bronchitis des Sängers und dessen Lungentransplantation im Jahr 2010. "Warum bist du Optimist?", wollte Polak wissen. "Weil ich bislang immer aus allem gut rausgekommen bin", antwortete der Kaiser. Heute sei er fitter denn je.

Wohl auch daraus schöpft der 71-Jährige die Kraft, nicht nur auf der Bühne für Stimmung zu sorgen, sondern auch außerhalb ernste Töne anzuschlagen. Antisemitismus in Deutschland mache ihn "verrückt vor Wut". Das sei "unglaublich enttäuschend für dieses Land", sagte Kaiser. Auch deswegen nutze er immer wieder "seine Bühne", um Missstände anzuprangern.

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Das komplette Gespräch mit Roland Kaiser bei "Polaks Schlagertalk" gibt es in der Deutschlandfunk Audiothek nachzuhören.

Titelfoto: Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa

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