Kurios: Roland Kaiser hat sich das Lampenfieber operativ entfernt
Dresden - Sein Markenzeichen sind Schlager mit zweideutigen Texten und der Dreiteiler. Roland Kaiser (71) hat seit mittlerweile 50 Jahren Bühnenpräsenz - und trotz Rentenalters weiterhin Spaß an seiner besonderen Karriere.
Aufregung vor Auftritten ist dem Schlagersänger inzwischen fremd. Seit einer Lungentransplantation habe er "interessanterweise" kein Lampenfieber mehr, sagte der 71-Jährige, der seit fünf Jahrzehnten auf Bühnen steht, der Deutschen Presse-Agentur. Es sei eine gesunde Anspannung.
"In meinem zweiten Leben habe ich immer das Gefühl, ich hab alles erreicht und überstanden, was soll mir passieren?" Auch wenn Fehler gemacht würden, gehe es trotzdem weiter.
"Mit einer entspannten Einstellung kann man es sehr viel besser machen; seitdem gelingt mir auch mehr als vorher, und es macht einfach nur Spaß."
Ein halbes Jahrhundert sei eigentlich in jedem Beruf "eine ziemliche Strecke", sagte Kaiser. "Wenn man immer noch ein Künstler ist, der große Arenen füllt, hat man mehr auf der Haben- als auf der Soll-Seite, da hat man vieles richtig gemacht."
Ein Geheimnis hinter seiner Karriere gebe es nicht. "Einfach nur engagiertes Arbeiten, Kontakt halten zu seinem Publikum und versuchen, den Geschmack der Menschen zu treffen und dabei den eigenen nicht zu verlieren." Für ihn sei jedes Konzert, jede Aufnahme reizvoll.
"Es macht auch alles Spaß, sonst würde man das so lange auch gar nicht durchhalten."
Wie lang wird Roland Kaiser noch auf der Bühne stehen?
Inzwischen schreiben auch Autorinnen und Autoren für ihn, "die weniger nah an mir dran sind und deren Fantasie neue Geschichten einbringt, die mir nicht eingefallen wären". Das begann laut Kaiser mit Maite Kelly (43).
Mit dem Duett "Warum hast Du nicht nein gesagt" landeten sie 2014 beim jungen Publikum einen Hit.
"Natürlich bringe ich mich nach wie vor ein, sage, was ich mir vorstelle und was ich gerne hätte", sagte er. "Ich bin aber zugleich offen, deren Vorstellungen zu adaptieren, bin ja auch Interpret."
Kaiser sieht seine Aufgabe darin, "die Menschen auf höchstem Niveau zu unterhalten, ein Konzert von zweieinhalb Stunden zu spielen, sodass sie mit einem guten Gefühl wieder nach Hause gehen". Er will ihnen eine Pause bieten von Sorgen und Problemen, vom Alltag. Einen Abschied von der Bühne plant er nicht, letztlich entscheide das sein Publikum oder sein Gesundheitszustand.
Zum 50. Bühnenjubiläum schenkt er seinen Fans ab diesem Freitag fünf lange ausverkaufte "Kaisermania"-Shows am Dresdner Elbufer.
Titelfoto: Kristin Schmidt